Akademie der Perspektiven in Bretten
„Gemeinwohlökonomisches Bildungsinstitut“

- Christoph Boswyk (links) und Charlotte Pittner sind die Gründer der Akademie der Perspektiven.
- Foto: Akademie der Perspektiven GmbH
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Bretten (pr). Die Akademie der Perspektiven GmbH, gegründet von Charlotte Pittner und Christoph Boswyk, ist ein gemeinwohlorientiertes Bildungsinstitut in Bretten, das sich auf systemische Ausbildungen, Fortbildungen und Persönlichkeitsmanagement spezialisiert hat. Das Angebotsspektrum reicht von Inhouse- Tagesveranstaltungen bis zu zweijährigen, berufsbegleitenden Ausbildungen im Institut.
Herr Boswyk, was bedeutet eigentlich systemisch?
Diese Frage ist sicher nicht in zwei Sätzen zu beantworten. Die Systemtheorie ist ein hochkomplexes Wissenschaftsgebiet, was durch unterschiedliche Strömungen, wie beispielsweise Naturwissenschaften und Soziologie beeinflusst wurde. Ganz grob könnten wir sagen, dass wir im Systemischen davon ausgehen, dass das, was wir in Betracht ziehen bspw. eine Familie, ein Unternehmen, aber auch einen Wald, u.v.m. „System“ genannt wird, welches aus mehreren Elementen besteht, die sich gegenseitig beeinflussen. Das heißt, wenn jemand ein Problem entwickelt, wird dieses nie losgelöst vom Umfeld in den Blick genommen. So würden wir beispielsweise bei einem Kind mit Auffälligkeiten auch mit der Familie arbeiten. Nicht nur das Kind hat das Problem, sondern ist vielleicht der Teil des Systems, wo sich eine aktuell nicht funktionierende Kommunikation zeigen könnte. Im Systemischen gibt es dafür den Begriff des Symptomträgers. Systemische Psychotherapie ist eine Kassenleistung in Deutschland und ein humanistisches Verfahren.
Können Sie erklären, was Gemeinwohlökonomie im Bildungssektor genau bedeutet?
Die Werte der Gemeinwohlökonomie stellen in unserem Verständnis die humanistische Grundhaltung dar. Menschlichkeit, Solidarität, Gerechtigkeit, Demokratie, Mitbestimmung und ökologische Nachhaltigkeit. Die GWÖ - Matrix bietet uns dafür ein Instrument, mit dem wir uns stetig weiter in dieser Richtung entwickeln können. Eine humanistische Wirtschaft scheint uns genauso bedeutsam, wie humanistische Haltung in zwischenmenschlichen Bereichen. Derzeit finden Sie bei uns schon die Ausrichtung auf ökologisch nachhaltige Bildungs – und Moderationsmaterialien, die Verwendung von hauseigenem Solarstrom, einen fairen und ökologisch - nachhaltigen, regionalen Internetauftritt, Co2neutral, ökologisch nachhaltige Druckerzeugnisse und faire Honorargestaltung. Wir haben uns immer gefragt, warum wir in Weiterbildungskursen so wenig Menschen mit Behinderung treffen. Warum so wenig Geschlechtsdiversität? Wir stehen für Chancengleichheit, Diversität und Fairness. Menschen, die familiäre Wurzeln im Ausland haben sind im Vergleich zur Anzahl in der Gesamtbevölkerung aus unserer Sicht unterrepräsentiert in Weiterbildungen im Coaching- und Therapiebereich. Wir arbeiten daher unter anderem an Kooperationen mit Institutionen, an Vernetzung in diese Bereiche und an Bildungsstipendien, die wir in Zukunft vergeben wollen, falls jemand nicht das Geld aufbringen kann, eine Ausbildung zu bezahlen.
Was genau bieten Sie in Ihrem Institut an?
Wir bilden Menschen zu systemischen Beratern und Beraterinnen aus, mit dem Ziel, anderen Menschen helfen zu können. Sie können dann bspw. als Coach arbeiten. Gleichzeitig sind wir in Einrichtungen und Firmen unterwegs, um Mitarbeitenden und Führungskräften systemische Ansätze und Grundlagen zu vermitteln. Es geht dabei immer um Kommunikation. Systemisch zu kommunizieren, braucht etwas Übung und hilft, einfacher und konfliktfreier durchs Leben zu kommen. Wir bieten auch kleinere Fortbildungen an, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Dabei kann vielleicht sogar schon das eine oder andere mitgebachte Problem gelöst werden. Ein weiteres Standbein sind Fortbildungen im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements wie Resilienz Trainings und Stressprävention.
Sie werben damit, dass es keine Vorkenntnisse benötigt, um bei Ihnen eine Ausbildung zu absolvieren. Was hat es damit auf sich?
Häufig braucht es ein Erststudium, oder eine einschlägige Ausbildung als Grundvoraussetzung um einen Abschluss in systemischer Beratung/Coaching zu erlangen. Aus unserer Sicht braucht es keine therapeutischen oder pädagogischen Vorkenntnisse, um im Anschluss nützliche Unterstützung leisten zu können. Wir erleben immer wieder, dass Menschen, die beruflich aus ganz anderen Bereichen kommen, genauso systemisch arbeiten können. Vielen Menschen würde der Zugang zu so einer Ausbildung verwehrt bleiben, was wir total schade fänden. Es wird allerdings vor einer Zulassung ein Gespräch mit uns beiden geben, wo wir entscheiden, ob eine Ausbildung bei uns gut passen könnte.
Bekommen die Menschen einen Abschluss oder Zertifikat bei Ihnen?
Selbstverständlich bekommt jeder ein Zertifikat von der Akademie der Perspektiven. Wir werden als Dozent und Dozentin in jeder Veranstaltung immer zu zweit sein. Beide sind Mitglied der systemischen Dachgesellschaft (SG) mit langjähriger Erfahrung in eigener Praxis und in der Lehre. Unsere Ausbildungen sind darüber hinaus von dem Deutschen Coaching Verband (DCV) anerkannt und Teilnehmende mit unserem Zertifikat, können sich beim DCV zertifizieren lassen.
Angenommen, jemand hätte Interesse an einem Ihrer Angebote, was ist zu tun?
Wir bieten in regelmäßigen Abständen kostenfreie online- Infoabende an, wo interessierte Menschen uns kennenlernen können, und alle Fragen stellen sollen, die sie beschäftigen. Selbstverständlich können uns Menschen jederzeit auch schreiben oder anrufen. Unsere Infokanäle sind: www.akademie-perspektiven.de, Instagram: @akademiederperspektiven, Telefon 07252/940990.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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