Stiftungsrat entscheidet sich für Neubau eines Pflegeheims durch Maternus Kliniken AG
Abriss von St. Laurentius-Pflegeheim beschlossen
Bretten (kn) Nachdem die Brettener Woche/kraichgau.news in der vergangenen Woche exklusiv über eine bevorstehende Lösung bei der Suche nach einem neuen Investor und Betreiber für das ehemalige Altenhilfezentrum St. Laurentius berichtet hatte, hat der Stiftungsrat der Katholischen Kirchengemeinde Bretten-Walzbachtal nun Klarheit geschaffen. Das Ergebnis dürfte viele Menschen überraschen. So hat der Stiftungsrat einstimmig beschlossen, das bestehende Gebäude des ehemaligen Pflegeheims abzureißen. Auf den Abriss soll dann der Neubau eines Pflegeheims durch die bundesweit aufgestellte CURA / Maternus Kliniken AG aus Berlin folgen. Damit, so der Stiftungsrat in seiner Mitteilung, habe man sich klar gegen eine Revitalisierung des bestehenden Gebäudes entschieden. Für Renovierung und Wiederbelebung der leerstehenden Immobilie unter ihrer Regie hatte bis zuletzt vergeblich die Domus Cura GmbH mit Sitz in Neuenbürg bei Pforzheim geworben.
Leuchtturmprojekt, das das Stadtbild prägen soll
Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff hätte nach eigener Aussage mit beiden Lösungen, der von Domus Cura und der Variante der Cura/Maternus Kliniken AG, leben können. "Wichtig ist einfach, dass an diesen Ort bald wieder Altenpflege kommt", so Wolff. Man sei im Übrigen nicht in die Entscheidungen der Kirchengemeinde eingebunden gewesen, unterstütze das Unternehmen aber, betont der OB gegenüber der Brettener Woche. Über Fördermaßnahmen des Sanierungsgebiets Altstadt III könnte diese Unterstützung auch finanzieller Natur sein. Diese Förderung gelte dann aber nur für den Abriss, nicht für die Kosten eines Neubaus, so Wolff weiter. Eventuellen Förderungen müsse aber zunächst der Gemeinderat zustimmen. In enger Zusammenarbeit mit dem Stiftungsrat, dem Erzbischöflichen Bauamt und einem international anerkannten Architekturbüro will der neue Betreiber, Maternus, der gleichzeitig als Investor auftreten soll, nunmehr in Bretten eine moderne Modelleinrichtung eines Pflegeheims erschaffen, "die als Leuchtturmprojekt auch das Stadtbild Brettens künftig mitprägen soll", heißt es im Schreiben des Stiftungsrates. Es würden nunmehr die für die Vertragsdurchführung erforderlichen Genehmigungen des Erzbischöflichen Ordinariats eingeholt.
"Mussten quasi bei Null beginnen"
Nachdem das Pflegeheim nach der Insolvenz des früheren Betreibers, der Caritas-Altenhilfe-Trägergesellschaft (CAT), zum 31. Dezember 2018 im Leerstand an die Kirchengemeinde zurückgegeben wurde, hatte der Stiftungsrat quasi bei Null beginnen müssen, heißt es in der Erklärung weiter. Zunächst einmal seien dann mit der Unterstützung des zu diesem Zweck neu gegründeten Kompetenzteams und der Stadt Bretten die infrage kommenden Möglichkeiten zusammengetragen, diskutiert und auf die jeweiligen Machbarkeiten überprüft worden. "Dabei war von Anfang an klar, dass es auch weiterhin ein Pflegeheim im Herzen der Stadt geben soll", so der Rat in seiner Stellungnahme. Und weiter: "Da jedoch weder der Betrieb eines Pflegeheims noch ein eigenes finanzielles Engagement durch die Kirchengemeinde in Betracht kommen konnten, musste neben einem künftigen Betreiber auch ein Investor für die erforderlichen baulichen Maßnahmen gesucht werden, was die Suche erschwerte und einige anfängliche Überlegungen leider zunichte machte."
Öffentlicher Druck eine Entscheidung zu treffen
Trotz des zunehmenden öffentlichen Drucks, eine Entscheidung zu treffen, hätte sich der Stiftungsrat die erforderliche Zeit genommen, die für die Kirchengemeinde richtungsweisende Zukunftsentscheidung zu treffen. So wurde im Laufe des Jahres mit Unterstützung der Stadt Bretten auch ein gutachterlicher Rat eingeholt. "Am Ende des Entscheidungsprozesses standen dann in der Sitzung vom 9. Dezember noch zwei Interessenten zur Auswahl, die dem Stiftungsrat in vorangegangenen Sitzungen ihre jeweiligen Konzepte vorgestellt hatten." Der Zuschlag ging dann schließlich an die in Berlin ansässige Cura/Maternus Kliniken AG. Diese war für Fragen am Dienstag bis Redaktionsschluss allerdings nicht erreichbar.
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Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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