Ein Bündnis gegen die Brettener Umgehung
„Aktionsbündnis Klima, Natur, Verkehr“ stellt sich gegen Bau der Südwestumgehung

Rund 150 Teilnehmer kamen zur Vorstellung des  „Aktionsbündnis Klima, Natur, Verkehr". Foto: privat
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Bretten (swiz) Das Thema Südwestumfahrung Bretten sorgt schon seit vielen Monaten für heftige Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern. Während die einen in der geplanten Trasse die Lösung für eine Verkehrsentlastung der Melanchthonstadt sehen, kritisieren die anderen, die Umfahrung würde lediglich eine bequeme Abkürzungsstrecke für den Autobahnverkehr bedeuten. Im Gemeinderat, auf Infoveranstaltungen oder in Leserbriefen wurde bereits intensiv über das Für und Wider gestritten. Eine Initiative, die sich von Anfang an gegen den Bau der Umgehung gestellt hat, ist die Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Bretten (BIVEB). War die BIVEB bisher als organisierter Umgehungs-Widerstand noch allein auf weiter Flur, hat sich dies nun geändert.

„Aktionsbündnis Klima, Natur, Verkehr“

So hat sich am vergangenen Sonntag das bereits im Mai gegründete „Aktionsbündnis Klima, Natur, Verkehr“ offiziell vorgestellt. Das Bündnis, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Südwestumgehung zu verhindern, besteht unter anderem aus Vereinen, Einzelpersonen und Organisationen wie BIVEB, BUND Bretten, Grüne Jugend Kraichgau, Omas for Future - Regionalgruppe Bretten, OGV Rinklingen sowie Landwirten und Brettener Bürgern. „Wir sind dabei ein komplett heterogenes Bündnis und unsere Aktionen werden vorher demokratisch unter den Partnern abgestimmt“, erklärt Kathrin Breuer als eine Vertreterin des Bündnisses. Und weiter: „Jeder von uns Bündnispartnern hat seinen besonderen Blickwinkel auf dieses Thema. Davon profitieren wir gegenseitig und haben deshalb den Namen Klima, Natur, Verkehr gewählt.“

Rund 150 Teilnehmer bei "Bündnis-Taufe"

Zur offiziellen „Taufe“ des Bündnisses waren am Sonntag rund 150 Teilnehmer zum Rinklinger Grillplatz gekommen. Von dort wanderten die Bürger und Bündnis-Vertreter zu verschiedenen Haltepunkten, an denen die Naturparkführerin Beate Zonsius die aus ihrer Sicht negativen Auswirkungen einer Südwestumgehung formulierte, unter anderem im Hinblick auf Kulturlandschaft, Frischluftschneise, Erosion, Wärmeentwicklung sowie Veränderungen des Kleinklimas für Bretten und eine laut Bündnis drohende Zweckflurbereinigung beim Bau der Trasse. Zuvor war den Teilnehmern mit Landkarten noch einmal der geplante Verlauf der Umgehung im Brettener Südwesten skizziert worden.

"Hohe Belastung durch Autobahnausweichverkehr"

„Uns als Aktionsbündnis ist es wichtig, uns gemeinsam für unsere einzigartige Kulturlandschaft hier einzusetzen und diese zu schützen. Wir möchten ein lebenswertes Bretten schaffen und erhalten - gerade auch in unserer Verantwortung für die nächsten Generationen“, betonte Breuer. Deshalb wolle man weitere Flächenversiegelungen durch Gewerbegebiete und den Bau einer Südwestumgehung verhindern. „Diese bringt für Bretten noch nicht einmal eine wesentliche Entlastung der Innenstadt, sondern führt stattdessen direkt zu einer hohen Belastung durch Autobahnausweichverkehr", sind sich Zonsius und Breuer sicher.

Fortgeschrittene Planungsphase nicht akzeptieren

Dass der Bau der Umgehung durch die fortgeschrittene Planungsphase schon beschlossene Sache ist, will das Aktionsbündnis so nicht akzeptieren. „Es mag sein, dass vieles in dieser Richtung schon beschlossen ist, aber für die Politik wird entscheidend sein, wie die Bevölkerung die Planungen aufnimmt und ob es dagegen viel Protest gibt.“ Sollte der Widerstand groß genug sein, überlegten es sich die politisch Verantwortlichen vielleicht noch einmal, so Zonsius. „Wir sind der Ansicht, dass die geplanten Flächenversiegelungen den Klimazielen von Stadt, Land und Bund widersprechen und wertvolle Naturgebiete schädigen sowie Naherholungsgebiete zerstören“, wird Breuer noch einmal deutlich. Alle aus Sicht des Bündnisses relevanten Fakten gegen eine Umgehung hat die Gruppe auch auf www.klima-natur-verkehr.de zusammengestellt.

Mobilitätskonzept als Alternative

Eine Alternative zur Südwestumgehung im Sinne einer anderen Trasse sieht Breuer aus Sicht des Bündnisses nicht. „Um den Verkehr in Bretten zu reduzieren, müssen wir den Ziel-, Quell- und Binnenverkehr minimieren." Dafür habe die Stadt aber bereits das Mobilitätskonzept an der Hand. „Da muss die Verwaltung ein Augenmerk darauf haben, welche Projekte im Hinblick auf die Reduzierung des Verkehrs in Bretten Priorität haben müssen.“

Rund 150 Teilnehmer kamen zur Vorstellung des  „Aktionsbündnis Klima, Natur, Verkehr". Foto: privat
Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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