Altenpflegezentrum St. Laurentius: Mellert-Fibron oder gar nicht
Zäsur in der Debatte um den geplanten Ersatzbau des Altenpflegezentrums St. Laurentius auf dem Mellert-Fibron-Gelände: Bei einem internen Gespräch brachten sich die Beteiligten, allen voran die katholische Kirchengemeinde Bretten-Walzbachtal sowie der Caritasverband Ettlingen, auf einen Wissensstand. Doch die Verbandsvorsitzende Yvonn Hürten macht klar: Aus Sicht der Caritas ist der Standort auf dem Mellert-Fibron-Gelände alternativlos.
Bretten (wh) "Auf dem Mellert-Fibron-Gelände oder gar nicht" – So kann man den derzeitigen Stand der Diskussion um den geplanten Ersatzbaus des Altenpflegezentrums St. Laurentius auf dem Mellert-Fibron-Gelände <a target="_blank" href="http://kraichgau.news/bretten/politik-wirtschaft/pachtvertrag-gekuendigt-caritas-sieht-keine-zukunft-fuer-altenpflegeheim-in-apothekergasse-d9705.html"> (wir berichteten</a>) beschreiben. Am Dienstag, 20. Juni, kamen der katholische Pfarrer Harald-Mathias Maiba, Yvonn Hürten, Vorsitzende des Caritasverbandes Ettlingen, Oberbürgermeister Martin Wolff und Markus Vierling, Geschäftsführer der Firma Südbau, für ein gemeinsames Gespräch zusammen.
Alle Alternativvorschläge geprüft
Die Grundstimmung sei positiv gewesen, das Gespräch sehr sachlich, kommentiert die Caritasverbandsvorsitzende im Gespräch mit der Brettener Woche. Ziel des Gesprächs sei es gewesen, alle Entscheidungsträger auf denselben Informationsstand zu bringen. Schließlich gebe es auch verschiedene gesetzliche Zwänge, an die sich Betreiber von Altenpflegeeinrichtungen zu halten hätten. Man habe schon vor Jahren verschiedene Möglichkeiten, darunter einen Erweiterungsbau auf der Sporgasse, geprüft, doch den Ansprüchen der Caritas genügen die alternativen Standorte nicht. Das gilt auch für den Vorschlag von den „aktiven“, das Altenpflegezentrum auf das Gelände des katholischen Pfarrzentrums zu verlegen. „Der Platz reicht hinten und vorne nicht“, fasst Hürten zusammen. Zudem komme der Zeitdruck dazu. Der Pachtvertrag für das Gebäude in der Apothekergasse ist zum 31. Dezember 2018 gekündigt. „Den Vorschlag hätte man vor zehn Jahren machen müssen“, ergänzt die Verbandsvorsitzende.
"Brettens neue Mitte"
Vor mehr als zehn Jahren habe man aber das Mellon-Fibron-Areal, vor allem im Gemeinderat, viel euphorischer betrachtet. „Wir machen eigentlich das, was man 2004/05 schon wollte“, sagt Hürten nicht nur in Hinblick auf den gültigen Bebauungsplan, der den Bau des Altenpflegezentrums zulässt, sondern auch auf mit Blick auf Aussagen des Alt-OB Paul Metzger, der den Bereich um das Mellert-Fibron-Gelände in seiner Amtszeit sogar als „Brettens neue Mitte“ bezeichnet hatte.
Zukunft der katholischen Altenpflege von Akzeptanz abhängig
Wie die Zukunft aussieht und ob die nötigen Verträge unterzeichnet werden, hängt jetzt auch davon ab, wie sich die Akzeptanz des neuen Altenpflegeheims in der katholischen Gemeinde sowie in der Bevölkerung entwickelt. Gegenüber der Brettener Woche bekräftigte Oberbürgermeister Martin Wolff: „Mir ist wichtig, dass die katholische Altenpflege in Bretten erhalten bleibt“. Dass dies nur mit einem Neubau auf dem Mellert-Fibron-Gelände möglich ist, betonte Hürten noch einmal ausdrücklich. „Wenn wir jetzt nicht aus den Puschen kommen, gibt es zukünftig keine katholische Altenpflege mehr in Bretten“, warnt sie. Dazu kommt, dass Weihbischof Bernd Uhl der Erzdiözese Freiburg ihr bestätigt habe, dass es Zuschüsse nur für den Ersatzbau, nicht für die Sanierung des Altbestandes geben würde.
Stellungsnahme nach Peter-und-Paul-Fest
Das Protokoll des Gespräches soll nun auch allen Gremien der katholischen Kirchengemeinde zugänglich gemacht werden. „Wichtig ist, dass jetzt erst einmal Ruhe einkehrt“, sagt Hürten. Eine gemeinsame Pressemitteilung nach dem Peter-und-Paul-Fest wurde im Rahmen des gemeinsamen Gesprächs als Wunsch formuliert. Pfarrer Maiba war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. „Es gibt derzeit keinen Erklärungsbedarf“, lässt er ausrichten.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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