Abbau der Brücke verzögert Öffnung/Gondelsheim öffnet am 1. November
Bahnübergang in Diedelsheim öffnet später

Der Bahnübergang in Gondelsheim wird ab dem 1. November wieder für den motorisierten Verkehr befahrbar sein. bea
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Bretten/Gondelsheim (swiz) Die Sanierung der Schnellfahrstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart hat den Kommunen in der Region viel abverlangt. Geschlossene Bahnübergänge unter anderem in Gondelsheim sorgten bei der Kommune für einen geteilten Ort und auch in Bretten-Diedelsheim brachte die Schließung viel Unmut. Dies lag dort zum einen an der acht Meter hohen Brücke mit steiler Treppe, die nun für die Querung der Gleise genutzt werden musste, zum anderen daran, dass Menschen westlich der Bahnlinie von der Lebensmittelversorgung, von Apotheke, Arzt und Sparkasse regelrecht abgeschnitten waren. Ab dem 1. November wird die Schnellfahrstrecke nun wieder in Betrieb genommen. Für die Bahnübergänge in der Region ist dies aber nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einer Öffnung. Wie die Brettener Woche aus informierten Kreisen erfahren hat, wird beispielsweise der Bahnübergang in Diedelsheim am 3. November zwar für den Fußgänger- nicht aber für den motorisierten Verkehr geöffnet. Der Fahrzeugverkehr kann am Bahnübergang demnach wohl erst am 13. November freigegeben werden. Dieses Öffnungsdatum steht aber offenbar unter dem Vorbehalt, dass durch die provisorisch gebauten Brücken keine Schäden an den Straßen entstanden sind. Sollte dies der Fall sein, könnte sich die Öffnung noch weitere Tage – im Raum steht der 17. November – verzögern. „Es wird jetzt höchste Zeit, dass die Menschen in der Region wieder ihre gewohnten Wege nutzen können. Die Zeit der langen Umwege war sehr belastend für Menschen und Umwelt. Ärgerlich ist, dass die Deutsche Bahn hierfür noch weitere 14 Tage Rückbau benötigt“, kritisiert der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner.

Kein Fest zur Feier der Öffnung in Gondelsheim

Anders sieht die Situation in Gondelsheim aus. Dort werden laut Bürgermeister Markus Rupp planmäßig am 31. Oktober um Mitternacht die Schranken am Bahnübergang wieder aufgehen und die Sperrung für den motorisierten Verkehr aufgehoben. Damit gehört dann die sieben Monate andauernde Sperrung und Teilung des Ortes in einen „Ost- und einen West-Sektor“ der Vergangenheit an. „Die Wiedervereinigung nach der langen Leidenszeit findet statt. Das freut uns und diese Freude kann auch ein Virus nicht trüben“, sagte der Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp. Dort gibt es allerdings einen anderen Wermutstropfen: So sorgt die Verschärfung der Corona-Regeln dafür, dass Gondelsheim diese Freude nicht mit dem entsprechend geplanten und angekündigten Wiedervereinigungs-Fest zum Ausdruck bringen könne. „Da geht die Sicherheit einfach vor“, betont Rupp. Geplant war ein abendliches Fest an den Bahnschranken mit Musikverein, Brezeln und der einen oder anderen Leuchtrakete. „Vor Ort lassen sich die verschärften Regelungen aber einfach nicht umsetzen“, so das Gemeinde-Oberhaupt. Doch so gänzlich will er nicht kapitulieren: „Die Feierlichkeiten sind jedoch nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.“ Im kommenden Frühjahr könne er sich durchaus ein entsprechendes Zusammenkommen der Bürgerinnen und Bürger vorstellen. Im Unterschied zu Diedelsheim hatten es die Bürger in Gondelsheim während der Sanierung der Schnellbahntrasse nicht mit einer kompletten Schließung des Bahnübergangs zu tun.

Gondelsheim war weniger geschlossen

Zwar wollte die Deutsche Bahn ursprünglich die Fußgängerbrücke in Gondelsheim direkt über den Bahnübergang bauen. Das hätte jedoch dazu geführt, dass der Bahnübergang zum einen schon vier Wochen früher hätte geschlossen werden müssen, zum anderen, dass auch in Großschadenslagen der Gondelsheimer Osten nicht vom Westen durch die Feuerwehr hätte erreicht werden können. Rupp hatte deshalb nach eigenen Aussagen den Bahn-Verantwortlichen bei einem Vor-Ort-Termin im Oktober 2019 einen alternativen Brückenstandort gezeigt, an dem das Bauwerk jetzt auch steht. Mit dem Landratsamt Karlsruhe zusammen habe man außerdem entschieden, dass der Bahnübergang „nur“ straßenverkehrsrechtlich geschlossen wird. Die Schranken öffnen und schließen dadurch weiterhin ganz normal. Somit konnten Fußgänger sowie mobilitätseingeschränkte Menschen und Radfahrer den Bahnübergang nutzen und mussten nicht über die Brücke.

Großes Baupensum auf der Schnellbahntrasse

Auf 99 Kilometern Strecke wurden auf der Schnellbahntrasse seit 10. April insgesamt 440.000 Tonnen Schotter, 190 Kilometer Gleise, 54 Weichen und 300.000 Schwellen für rund 183 Millionen Euro erneuert. Ab 1. November steht die Strecke den jährlich rund 24 Millionen Fahrgästen wieder zur Verfügung.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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