"Aula über den Dächern von Bretten"
Baustellen-Tour durch Bretten
Bretten (hk) Einmal mehr öffnete die Stadtverwaltung Bretten ihre "Baustellentore" für den alljährlichen Rundgang zu aktuellen Bauprojekten der Stadt. Die Führung bot nicht nur die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen wichtiger städtebaulicher Entwicklungen zu werfen, sondern auch Informationen aus erster Hand direkt von Bürgermeister Michael Nöltner und Bauamtsleiter Fabian Dickemann zu erhalten.
Die Stationen der Tour führten zu den markantesten Baustellen in der Innenstadt – den Auftakt bildete das Melanchthon-Gymnasium (MGB), wo die Baustelle mit großen Schritten vorangeht. Mit der Sanierung des sogenannten "Bronnerbraus" am MGB wird derzeit eines der größten Bauprojekte in der Melanchthonstadt realisiert, gemessen an den finanziellen Mitteln. Zudem, so Bürgermeister Michael Nöltner, auch in baulicher Hinsicht, denn der Bronnerbau sei mit Abstand der größte Bau am MGB.
Die Arbeiten in den Ebenen minus drei bis null sind bereits abgeschlossen. Der Fokus liegt nun auf den Arbeiten in den Ebenen eins und zwei, die mit Hochdruck vorangetrieben werden. Geplant ist die Fertigstellung dieser Ebenen in Etappen bis zum Ende der Sommerferien 2023 beziehungsweise 2024.
Die erste Ebene erfährt derzeit noch Trockenbau-, Maler- und Schreinerarbeiten.
Offene Räume mit viel Tageslicht und erhöhter Aufenthaltsqualität
Bürgermeister Nöltner betonte, dass nach Abschluss dieser Arbeiten die Nutzung der ersten Ebene wahrscheinlich nicht "problemlos" erfolgen kann, da die Arbeiten in der zweiten Ebene, auf der die neue Aula entsteht, weitergehen. Als "Aula über den Dächern von Bretten" bezeichnete Nöltner den neuen Versammlungs- und Veranstaltungsraum des Gymnasiums im Obergeschoss, der Platz für bis zu 300 Personen bieten wird. Das Flachdach werde begrünt, was einen deutlich optischen Wechsel im Vergleich zum vorherigen Satteldach darstellen wird. Zudem wird ein Musiksaal Teil der neuen Aula sein. Die Bauarbeiten für den Stahl- und Holzbau in der zweiten Ebene werden in der kommenden Woche beginnen, während die Betonarbeiten bereits abgeschlossen wurden.
Die gestalterische Ausrichtung des Bauprojekts zielt darauf ab, offene Räume mit viel Tageslicht und einer erhöhten Aufenthaltsqualität zu schaffen.
Der ursprüngliche Flurcharakter der Schule wird zum Beispiel durch geschickt angeordnete Aufenthaltsbereiche aufgebrochen, die etwa als Gruppenarbeitsbereiche oder als Ruhezonen genutzt werden können. Ein zentrales Merkmal des Umbaus ist der separate Haupteingang für den Bronnerbau, der eine klare Abgrenzung für diesen Bereich schafft. Die umfangreichen Investitionen in dieses Projekt spiegeln sich auch in den Finanzen wider. Im städtischen Haushalt mit rund 13,9 Millionen Euro veranschlagt, beträgt der aktuelle Kostenstand rund 13,7 Millionen Euro.
Inbetriebnahme der Sporgassen-Tiefgarage im Dezember 2023
Die nächste Station der Baustellen-Führung war die Tiefgarage auf der Sporgasse, die laut Nöltner, im Dezember 2023 rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt in Betrieb gehen soll. Die Tiefgarage bietet Platz für 168 Fahrzeuge, weitere 77 Stellplätze stehen oberirdisch auf dem Sporgassen-Parkplatz zur Verfügung. Der Bürgermeister zeigte sich begeistert: "Aus meiner Sicht ermöglicht die Weitläufigkeit der Tiefgarage ein komfortables Parken." Dies und weitere durchdachte Details wie die Anordnung der Betonstützen auf Kofferraum, nicht Autotürhöhe, sowie das schrankenfreie System mit Nummernschilderkennung sollen zur Attraktivität und Benutzerfreundlichkeit der Tiefgarage beitragen. Ein Aufzug verbindet die Tiefgarage mit dem oberirdischen Gebäude und dem Promenadenweg.
Seit einer Woche laufen laut Nöltner auch schon die Hochbauarbeiten. Wie bereits berichtet, entsteht auf der Tiefgarage ein Gesundheitszentrum. Mit der Fertigstellung rechnet die Stadt Ende 2024. Wie Bürgermeister Nöltner außerdem mitteilte, werde das Gesundheitszentrum ausschließlich von medizinischen Dienstleistern belegt werden.
Weitere Tiefgarage durch Durchbruch möglich
Der zweite Bauabschnitt auf der Sporgasse, der noch vom Gemeinderat beraten werden muss und einen entsprechenden Bebauungsplan erfordert, wird das Gesundheitszentrum und die Tiefgarage auf dem ersten Bauabschnitt ergänzen. Sollte im zweiten Bauabschnitt eine weitere Tiefgarage gebaut werden, könnte diese über einen Durchbruch direkt von der jetzigen Tiefgarage aus erschlossen werden. Die Parkgebühren in der Tiefgarage sollen sich an den Tarifen der bestehenden Parkplätze orientieren. Die Bauherrschaft für das Gesamtprojekt ist geteilt: Die städtische Kommunalbau GmbH trägt die Verantwortung für die Realisierung des Dienstleistungszentrums, während die Stadt Bretten als Bauherrin der rund sieben Millionen Euro teuren Tiefgarage agiert.
Weitere Stationen der Tour waren der "Käseladen" in der Weißhofer Straße 2 – die Gewerbeeinheit im Erdgeschoss soll Ende des Monats bezugsfertig sein –, die Straßensanierungs-Baustelle in der Pforzheimer und Georg-Wörner-Straße und das Wohngebiet "Steiner Pfad", wo die Stadt mehrere Starkregenschutz-Maßnahmen umgesetzt hat.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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