Amtseinführung von Schulleiterin Nicole Roeder
Berufliche Schulen Bretten im Zeichen der Digitalisierung
Bretten (kuna) Was die Digitalisierung alles möglich macht, wurde bei der Amtseinführung der Schulleiterin Nicole Roeder in den Beruflichen Schulen Bretten (BSB) am Mittwoch, 29. September, deutlich. Denn bei den Feierlichkeiten konnte die Protagonistin aufgrund einer Corona-Erkrankung nur per Livestream teilnehmen. Live zugeschalten war auch die Lernfabrik 4.0, eine Kooperation zwischen den BSB und der Albert-Einstein-Schule Ettlingen, die am selben Nachmittag von den versammelten Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Schule eingeweiht wurde.
„Einschneidendes Ereignis in der Geschichte einer Schule“
Der Wechsel einer Schulleitung sei ein „einschneidendes Ereignis in der Geschichte einer Schule“, betonte Christoph Schnaudigel, Landrat des Landkreises Karlsruhe. Mit Nicole Roeder übernehme eine Persönlichkeit das Amt, die bereits seit 2001 an der Schule tätig ist. Ihr obliege die Verantwortung, den „tiefgreifenden Strukturwandel der Gesellschaft auf der Ebene der Schule abzubilden“, womit Schnaudigel vor allem auf die Digitalisierung anspielte. Er bekundete zugleich seine „große Anerkennung“ für die neue Rektorin, die während der Corona-Pandemie und allen ihren Herausforderungen – den Schulschließungen, Testungen und dem Impfen – Großes geleistet hätte.
„Ein Eigengewächs der Schule“
Roeder sei „ein Eigengewächs der Schule“, beschrieb Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm. Auch als Schulleiterin sei sie schon „warmgelaufen“, schließlich bekleide sie das Amt bereits seit Juni 2022. Mühlstädt-Grimm hob verschiedene Stationen im Lebenslauf der Rektorin hervor, wobei sie auch eine „Vielzahl an Sonderaufgaben“ übernommen habe. Dazu gehören Tätigkeiten als SMV-Verbindungslehrerin, als Assistentin der Abteilungsleitung und als Corona-Hygienebeauftrage. Sie habe die Schule während der Corona-Pandemie übernommen, in „herausfordernde Zeiten, in denen die Nerven blank lagen – bei den Eltern und Lehrern“, so Mühlstädt-Grimm.
Corona und Digitalisierung als Herausforderungen
Nicole Roeder selbst erklärte aus der digitalen Ferne, dass sie sich als Schulleiterin „immer zwischen zwei Stühlen“ bewege: Zwischen den Interessen des Schulträgers und denjenigen der Lehrer und Schüler. Sie verwies auf die großen Herausforderungen während der Corona-Pandemie, die besonders Schüler aus „einkommenssensiblen Haushalten“ hart getroffen hätten. „Es darf keine weiteren Verlierer geben“, bekräftige sie und erinnerte zugleich an die Pflicht der BSB, die „Lernenden auf die Umstrukturierung der Gesellschaft vorzubereiten.“ Die Digitalisierung spiele an dieser Stelle eine wichtige Rolle. Doch auch in diesem Feld bewege sie sich "zwischen zwei Stühlen", so die Schulleiterin, denn einerseits müsse eine Schule auf die digitalisierte Arbeitswelt vorbereiten, ihre Schüler aber zugleich vor „der reizüberfluteten Welt“ schützen. Als Schulleiterin stehe sie dafür ein, dass die Schule ein Ort sei, „an dem man sich wohl fühlt“ und dass die BSB eine „lernende Organisation“ bleibt.
Lernfabrik als "ideale Industrie 4.0"
Die feierliche Veranstaltung war nicht nur der Amtseinführung von Roeder gewidmet, sondern auch der Einweihung der kooperativen Lernfabrik 4.0. Durch die Kooperation der beiden Beruflichen Schulen in Bretten und Ettlingen bilde sie die „ideale Industrie 4.0“ ab, erklärte Ministerialrat Claus Mayer. Die aktuellen Krisen würden zugleich zeigen, wie wichtig es für die Produktion eines Unternehmens sei, flexibel und intelligent agieren zu können. Die Lernfabrik 4.0 sei die Abbildung eines „ganzheitlich digital vernetzten Prozesses“ und die Roboter, mit denen die Schüler arbeiten, „eine schöne Sache, die auch Renommee für die Schule“ bringe.
Digitalisierung als "Herausforderung und Lösung zugleich"
Ähnlich begeistert äußerte sich auch Bernd Kratochwille von der Oberderdinger Blanc & Fischer Familienholding, der stellvertretend für die zahlreichen Sponsoren aus der Region sprach. Die Unternehmen würden sich aktuell vor „noch nie gekannten Herausforderungen“ befinden, wobei die Digitalisierung „Herausforderung und Lösung zugleich“ sei. Mit der Lernfabrik 4.0 würden die Auszubildenden „bestmöglich auf das Arbeitsleben“ vorbereitet werden, was zeitgleich auch die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen sichern würde. Und zudem war sich Kratochwille sicher: Mit Roeder habe die BSB „einen guten Fang gemacht.“
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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