Ökologische Überschuldung ab heute im Dispo
Earth Overshoot Day
Region (enz) Am 22. August hat die Menschheit alles verbraucht, was die Natur ihr für 2020 zur Verfügung gestellt hat. Ab heute leben wir auf Pump, denn die Fähigkeit der Natur, Rohstoffe zu produzieren oder wiederherzustellen, ist überschritten. Die Folgen sind ausgelaugte Böden, schwindende Seen und Wälder, Artensterben sowie der Klimawandel.
Auch Müll und Abgase werden miteinberechnet
Würden alle so leben wie wir Deutschen, bräuchten wir drei Planeten. Das besagt der Ökologische Fußabdruck, der aus dem Verbrauch von Wasser, Holz und anderen Rohstoffen errechnet wird. Einbezogen in die Rechnung der wissenschaftlichen Organisation „Global Footprint Network“ werden beispielsweise auch Müll und Abgase, etwa, wieviel Waldfläche es weltweit benötigt, um das in einem Jahr produzierte CO2 abzubauen. Letzteres macht im ökologischen Fußabdruck den größten Schuldenposten aus.
Tag hat sich erstmalig nach hinten verschoben
Seit den 70ern wird der Earth Overshoot Day berechnet und rückt beständig nach vorne. So war der Tag der Überlastung im Jahr 2000 noch der 01. November, zehn Jahre später der 21. August; 2019 schließlich der 29. Juli. Nur weil Industrie und Mobilität aufgrund der Corona-Pandemie wochenlang erlahmten, verschiebt sich der Tag erstmalig um drei Wochen nach hinten. Kehren wir wieder zur „Normalität“ zurück, werden diese Ressourceneinsparungen schnell aufgezehrt sein.
Tipps zur Ressourcenschonung
Die Ernährung überdenken: Wäre der globale Fleischkonsum um 50 Prozent reduziert, läge der Tag der Überlastung fünf Tage später. Lebensmittel aufbrauchen: Würden weltweit die Lebensmittelabfälle halbiert, wäre der Overshoot 11 Tage später erreicht. Kleidung bewusst kaufen: Kleidung macht drei Prozent des globalen ökologischen Fußabdrucks aus. Man sollte also nur die Kleidung einkaufen, die man wirklich benötigt. Transport-Alternativen nutzen: Würde nur halb so viel mit dem Auto und ein Drittel mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren werden, wäre der Tag der Überlastung 12 Tage später. Die Natur pflegen: Jeder Baum bindet CO2, ein naturnaher Garten und Blühwiesen schützt die Artenvielfalt.
Vom 18. bis zum 21. September sind die Energiewende- und Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg. Auf der Seite www.n-netzwerk.de/n-tage-2/ sind viele Inspirationen für ein eigenes Projekt zu finden. Der eigene ökologische Fußabdruck kann berechnet werden unter www.fussabdruck.de.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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