Leserbrief zur Bebauung der Sporgasse in Bretten
Ein innerstädtisches Denkmal?

Foto: ©Animaflora PicsStock - stock.adobe.com
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Vor Kurzem berichtete die Stadt Bretten fast nebensächlich davon, dass die Firma Weisenburger sich bereits im September vom Ärztehausprojekt auf dem Sporgassenareal zurückgezogen hat. Welche Auswirkungen das auf die Steuerzahler der Stadt Bretten haben kann, wird in der Darstellung der Stadt leider nicht genannt. Es erscheint mir wie eine Verschleierungstaktik des OB, wenn die Öffentlichkeit über die Absage des bisherigen Investors erst zwei Monate nach dem Rückzug von Weisenburger informiert wird. Im Bericht wird das zwar als bedauerliches Vorkommnis mit jedoch sehr geringen Auswirkungen dargestellt. Schließlich gäbe es fertige Pläne, die auch von anderen Investoren umgesetzt werden könnten.

Dabei drängt sich die Frage auf, warum ein privatwirtschaftliches Unternehmen sich aus solch einem Projekt zurückziehen sollte, wenn die Nachfrage laut Darstellung des OB so groß sei? Faktisch rechnet sich das Projekt für die Firma Weisenburger nicht, daraus resultiert auch der Rückzug. Warum sollte sich die Sachlage ändern, wenn ein neuer Investor das bestehende Konzept übernimmt? Auch dann wird die Nachfrage von Ärzten nicht weiter steigen. Die Aussage von OB Wolff, dass weiterhin großes Interesse von Ärzten herrsche, ist völlig konträr zur Realität. Welcher Investor sollte also in ein sich nicht rechnendes Projekt investieren?

Es ist zu vermuten, dass OB Wolff die Kommunalbau GmbH als neuen Investor ins Spiel bringen wird. Ein Unternehmen in städtischer Hand soll also einspringen, sodass das Prestigeprojekt doch noch realisiert werden kann. Sicher werden sich genügend Ärzte finden, die Interesse an den Räumlichkeiten haben, dann aber zu einer geringeren Miete als bisher kalkuliert. Somit werden sowohl das Risiko für das Scheitern des Projekts, als auch die dann notwendige Subvention für geringere Mieten an den Steuerzahler übertragen. Sollte sich das in der kommenden Gemeinderatssitzung bewahrheiten, hoffe ich, dass der Brettener Gemeinderat Rückgrat zeigt und den Vorschlag ablehnt. Warum soll das Projekt nun auf Biegen und Brechen realisiert werden? Möchte sich hier jemand ein innerstädtisches Denkmal setzen? Ein Schelm, wer Böses denkt.

Manuel Schneider
Bretten

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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