Kommentar zum Krieg in der Ukraine
"Eine andere Welt"

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Kommentar zum Krieg in der Ukraine:

„Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht.“ Dieser Satz von Außenministerin Annalena Baerbock, am Donnerstagmorgen nach Kriegsbeginn in der Ukraine, wird wohl noch lange Zeit im Gedächtnis der Menschen in Deutschland bleiben und steht für den kollektiven Schock der demokratischen Welt, die fassungslos die Bilder von Raketen, Bomben und rollenden Panzern in Europa verfolgt. Mit dem blutigen Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich allerdings etwas bewahrheitet, was sich schon länger abgezeichnet hat: Die zunehmende Entfremdung Russlands von den Demokratien des Westens.

Dass sich diese Entfremdung nun in einem brutalen Angriffskrieg auf Russlands Brudervolk manifestiert, ist eine der dunkelsten Stunden für Europa und hat unbeschreibliches Leid über Millionen Menschen gebracht. Die Solidarität mit den Bürgern der Ukraine ist nun überall groß, auch in Deutschland werden und wurden Mahnwachen organisiert, stehen die Leute mit Kerzen und ukrainischen Fahnen zusammen und protestieren gegen den Krieg. Viele Städte und Gemeinden haben sich zudem bereit erklärt, schutzbedürftige Flüchtlinge aus dem allzu nahen Kriegsgebiet aufzunehmen.

Diese Einigkeit im Angesicht des Krieges in Europa gibt Hoffnung, denkt man an die tiefen Gräben, die die Corona-Pandemie zwischen Befürwortern und Gegnern der Regierungs-Maßnahmen gerissen hat. Gräben, die sich auch durch Familien und Freundschaften zogen und noch immer ziehen. Doch bei aller Einigkeit und allem vollkommen berechtigten Widerstand gegenüber dem Aggressor Putin, müssen wir uns, nachdem die ersten Mahnwachen und Demonstrationen vorbei sind, ebenso darauf einstellen, dass auch wir einen Preis für diesen Krieg bezahlen werden.

Dieser wird, verglichen mit dem Leid des Krieges in der Ukraine, zwar eine vollkommen andere Dimension haben, aber dennoch: Die Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden, sind weitreichend und werden, zum Beispiel im Hinblick auf die Energiepreise, spürbare Auswirkungen auf unser Leben haben. In Zukunft wird sich dann jeder Bürger in Europa entscheiden müssen, ob er starke wirtschaftliche Konsequenzen zum Wohl der Demokratie mitträgt.

Christian Schweizer
Redaktionsleiter Brettener Woche/kraichgau.news

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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