„Funk ist keine Alternative"

Bretten (Andreas Kraus, Lars Vollmer, Ullrich Wenner, Heiko Seebach) Eine „Alternative“ zum geplanten Glasfaserausbau der Firma BBV Rhein-Neckar wurde letzte Woche in einer Zeitung vorgestellt. Hierbei handelt es sich um den Richtfunkanbieter Skytron, der bereits verschiedene Teile Brettens und Ortsteile mit mal mehr, mal weniger schnellem Internet versorgt. Leider wurde der Artikel nicht sehr sorgfältig recherchiert; eine Nachfrage bei aktuellen Nutzern wäre durchaus sinnvoll gewesen.

Auch wenn sich ein Ausbau innerhalb kürzester Zeit und ganz ohne das Verlegen von Kabeln verlockend anhört, so ist diese Technik nun wahrlich kein Allheilsbringer. Die Übertragungsrate, Latenzzeit, Störanfälligkeit und Verfügbarkeit einer Funklösung ist immer stark von verschiedensten Einflüssen geprägt. Die Firma Skytron hat sich hier in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert.

Für eine Anbindung muss zwingend ein Sichtkontakt zum Sendemasten, oder einer weiteren Antenne, die das Signal dann wiederum zum Sendemasten schickt, bestehen. Dies ist nicht für jeden Haushalt problemlos machbar.

Die reine Verkabelung im Haus ist hierbei nicht einfacher als bei einem Glasfaseranschluss. Während dieser in aller Regel in den Keller eingeführt wird, von wo es dann mit einem einfachen Netzwerkkabel weiter zum Router geht, wird die Antenne von Skytron oft auf dem Dach montiert. Auch hier muss (vergleichbar mit dem ONT bei Glasfaser) eine Stromverbindung hergestellt werden, von der aus Sie dann per Netzwerkkabel zu Ihrem Router fahren.

Die Technik der Firma Skytron ist wie jede Funklösung ein geteiltes Medium, im Groben vergleichbar mit der LTE Lösung verschiedener Mobilfunkanbieter. Dies bedeutet, je mehr Nutzer gleichzeitig online sind, desto stärker wird die Verbindung belastet. Die Datenraten fallen teilweise drastisch. Aussetzer beim Telefonieren und extrem langsames Surfen sind die Folge. Skytron bietet hier wie nahezu alle Anbieter am Markt eine „bis zu“ -Lösung an, während die BBV Rhein-Neckar eine „ab“ -Lösung anbietet. Die BBV garantiert also vertraglich, dass immer mindestens genau die Geschwindigkeit ankommt, die auch gebucht und bezahlt wird. Bei einer Funklösung ist so etwas faktisch unmöglich.

Es geht hier einzig und allein um die zukünftige Infrastruktur der großen Kreisstadt Bretten. Eine hochmoderne Glasfaserleitung wird in einer sehr nahen Zukunft entscheidend für das Ansiedeln neuer Unternehmen und Bürger in Bretten, sowie der Qualität unserer Schulen, sein und genauso wichtig, wie vor Jahren Strom und Wasser.

Wir haben jetzt die einmalige Chance für sehr geringe Kosten den wirtschaftlichen Standort Bretten auf eines der höchsten Level anzuheben. Die geographische Lage ist schon sehr gut mit den nahen Autobahnen und der Nähe zur Landeshauptstadt; jetzt ist es an der Zeit eine weitere Hürde zu nehmen und den Weg frei zu machen für mehr Firmen und Arbeitsplätze.

Ich hätte mir sehr gewünscht, dass die Journalisten einer Tageszeitung erkennen, welche Wichtigkeit, welche Gelegenheit dies für Bretten, die Bürger Brettens und die Firmen ist. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen zu entscheiden, welche Zukunft unsere Kinder haben werden. In einer technologisch veralteten Stadt oder in einer zukunftsfähigen Stadt mit modernen Unternehmen und beruflichen Perspektiven.
Glasfaser ist kein Prestigeobjekt, sondern eine notwendige Investition in die Zukunft“.

Andreas Kraus, Lars Vollmer, Ullrich Wenner, Heiko Seebach

Mehr zum Breitbandausbau und zur Glasfaser-Technologie lesen Sie auf unserer großen Themenseite.

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