Gemeinderat beschließt neues Wohnbaugebiet für Kernstadt Bretten und Nachverdichtungen
(ch) Verdichtung beziehungsweise Nachverdichtung lautete das Stichwort, das sich wie ein roter Faden durch die Gemeinderatssitzung am Montagabend zog. Gemeint ist zum einen eine dichtere Neubebauung mit dem Ziel von mehr Einwohnern pro Hektar, zum anderen die Schließung bestehender Baulücken. Am weitreichendsten ist sicher die Nachricht, dass Bretten nach Jahren eher behutsamer Siedlungspolitik erstmals wieder ein größeres Neubaugebiet in Ortsrandlage ausweist.
Das östlich der Kernstadt an die Kupferhälde und die Stadtbahnlinie sowie südlich an die Straße nach Oberderdingen angrenzende Gebiet „In der Eidelstein“, für das der Gemeinderat einstimmig den Aufstellungsbeschluss fasste, steht seit 2005 im Flächennutzungsplan. Es ist zugleich die letzte große geplante Wohnbaufläche in der Kernstadt, wenn man von der wegen ihres Konfliktpotenzials bislang nicht realisierten Erweiterung des Steiner Pfads absieht.
Hauptsächlich Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser
Wegen seiner Richtung Oberderdingen ansteigenden ungleichmäßigen Hanglage wird das knapp 14 Hektar große Gebiet laut Verwaltung wohl nicht ganz die rechnerisch mögliche Zahl von rund 1100 Einwohnern erreichen. Vorgesehen ist eine ans Gelände angepasste zweigeschossige Bebauung mit Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern, nur ausnahmsweise auch mit dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern.
Bis 2010 soll das Gebiet bebaut sein
In der für einen Grünzug reservierten Tallage sind ein Spiel- und ein Bolzplatz, eventuell ein Kindergarten und eine Bäckerei mit kleinem Lebensmittelangebot angedacht. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Gemeinderat schon in einem Jahr den Vorentwurf des Bebauungsplans beschließen, bis 2020 sollte das Gebiet dann bebaut sein.
Wortwechsel über Flächenreduzierung
In der Aussprache schlug Otto Mansdörfer von den Grünen vor, zwecks Verringerung des Flächenverbrauchs das Gebiet um ein Viertel zu kürzen und dafür etwas zu verdichten. Kein Haus solle über den östlichen Geländehorizont hinausragen. Während Edgar Schlotterbeck seitens der SPD den Vorschlag unterstützte, widersprach Dr. Günter Gauß von der CDU: „Weniger ausweisen, können wir uns nicht leisten.“ Sein „Kompromissvorschlag“: „Die Fläche belassen, aber schauen, wie wir die Innenverdichtung hinbringen.“
Nachverdichtungen Am Schänzle und in Ruit
Zuvor und danach brachte der Gemeinderat Nachverdichtungen in der Ortsmitte von Ruit und im Wohngebiet Am Schänzle zwischen Friedhof und Heilbronner Straße auf den Weg. Der Baubeschluss für einen neuen Dorfplatz mit Wohnbebauung unterhalb von Alter Schule und Kirche in Ruit fiel einstimmig.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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