Kreisverkehr an Kreuzung geplant
Investoren wollen Böckle-Haus erhalten und sanieren

Der Gemeinderat in Bretten hat sich einstimmig für den Erhalt des Böckle-Hauses ausgesprochen. Foto: archiv
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Bretten (hk) Seit mehreren Jahren – nach den Plänen der Stadtverwaltung jedoch mindestens seit 2013 – beschäftigen sich die Brettener Verwaltung und der Gemeinderat mit der Frage nach Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Straßenkreuzung Weißhofer Straße und Sporgasse sowie im östlich angrenzenden Quartier zwischen Sporgasse, Weißhofer Straße und Promenadenweg. Eine stets zentrale Frage war dabei der künftige Umgang mit den drei Gebäuden Weißhofer Straße 33 ("Böckle-Haus"), 35 und 37, die sich im Besitz der Stadt Bretten befinden. Ende letzten Jahres hatte dann die Initiative "Altstadtrettung Bretten" auf den drohenden Abriss des Böckle-Hauses aufmerksam gemacht. Die Stadtverwaltung plante, dort einen größeren Kreuzungsbereich zu schaffen, unter anderem für Linienbusse. Dazu wäre der Abriss der drei Gebäude erforderlich gewesen.

"Erhalt des Böckle-Hauses nicht allein schaffen wird"

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde nun ein entscheidender Schritt für das weitere Vorgehen beim Böckle-Haus getan: Einstimmig beschlossen die Stadträte, das Gebäude zu erhalten und zu sanieren. Die beschlossene Variante sieht allerdings den Abriss des alten Backhauses und des Hinterhauses vor. Außerdem sollen an der Sporgasse und zwischen den Gebäuden 33 und 39 neue Wohngebäude entstehen. Der Erhalt und die Sanierung der beiden Häuser Weißhofer Straße 35 und 37 werden laut Beschluss aufgrund ihres baufälligen Zustandes zugunsten einer Neubebauung aufgegeben. "Es hat sich sehr schnell gezeigt, dass die Stadt Bretten allein den Erhalt des Böckle-Hauses nicht schaffen wird", erläuterte Cornelia Hausner vom Amt für Stadtentwicklung und Baurecht.

"Wie wir diesen Weg gehen werden, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen"

Um die geplante Variante zu realisieren, habe man glücklicherweise zwei Investoren gefunden, die bereit seien, das Böckle-Haus zu erhalten und zu sanieren, bei gleichzeitiger neuer Wohnbebauung anstelle der Häuser Weißhofer Straße 35 und 37 sowie der Sporgasse als "Kombi-Lösung". "Damit kommen wir zum spannendsten Teil des heutigen Abends", sagte Hausner, bevor sie das Wort an die beiden Investoren, Kai-Uwe Feldengut und den Brettener Architekten Marcus Weiss, übergab. Feldengut ist seit 2009 geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der REem GmbH Bruchsal, seit 2018 geschäftsführender Gesellschafter der GD GmbH, Mitgründer und Initiator von „Feldenguts“ Brasserie und Catering in Bruchsal sowie auch Investor zur Reaktivierung der Alten Spargelhalle in Bruchsal. Feldengut und der Brettener Architekt Weiss haben sich nach eigenem Bekunden bei einem gemeinsamen Projekt kennengelernt. "Wir haben uns intensiv Gedanken gemacht und eine durchaus interessante Lösung gefunden, wie wir Leben in die Ecke bringen können", kündigte Feldengut zur Sanierung des Böckle-Hauses an. Weiss fügte hinzu: "Wie wir diesen Weg gehen werden, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen."

Stadt bleibt durch Erbbaurecht Eigentümer des Grundstücks

Der Gemeinderat begrüßte einstimmig das Vorhaben der Investoren und beauftragte die Stadtverwaltung, mit Feldengut und Weiss, auf der Grundlage eines Erbbaurechts, konkrete Vorschläge mit Auflagen für Sanierung und Neubau zu entwickeln und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorzulegen. Beim Erbbaurecht werden das Eigentum am Grundstück und das Eigentum am darauf stehenden Gebäude getrennt. Der Erbbaurechtsgeber bleibt dabei Eigentümer des Grundstücks. Zudem ist auch angedacht, an der Kreuzung Weißhofer Straße/Sporgasse einen Kreisverkehr zu etablieren.

Böckle-Haus soll kein zweites Trafohaus werden

Wie bei wohl keinem anderen Projekt, so Stadtrat Dr. Joachim Leitz (CDU), sei in der jüngsten Vergangenheit deutlich geworden, "wie sehr dieses Projekt die Öffentlichkeit polarisiert, wie vielfältig Stadtentwicklung sein kann und wie viele Aspekte zu berücksichtigen sind." Der Kompromissvorschlag des Investors mit Erhalt des Böckle-Hauses und paralleler Neugestaltung der umliegenden Nachbargebäude habe im Ausschuss für Stadtentwicklung gepunktet, "auch wenn diese Variante deutliche Einschränkungen in der Gestaltung des Platzes beinhaltet", gab Leitz zu bedenken. Die Grünen, so Fraktionssprecher Otto Mansdörfer, seien erleichtert, da die Verwaltung nun eine eigene städtebauliche Lösung für das Böckle-Haus-Ensemble vorlege und "weil uns eine Kampfabstimmung gegen die Verwaltung erspart bleibt, bei der die Unterlegenen hätten umsetzen müssen, was sie ursprünglich nicht wollten." Dass sich ein Investor gefunden habe, so "aktiven"-Stadtrat Aaron Treut, sei lobenswert. Jedoch sei es wünschenswert, dass das Böckle-Haus nicht zu einem zweiten Trafohaus werde. "Eine gewisse rote Linie im Baufortschritt sollte erkennbar sein", betonte Treut.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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