Kommentar zur Absage der Caritas an einen Altenheim-Neubau auf dem Mellert/Fibron-Areal: "Ein unwürdiges Theater"
Kommentar von Christian Schweizer, Redaktionsleiter der Brettener Woche, zur Absage der Caritas an einen Altenheim-Neubau auf dem Mellert/Fibron-Areal in Bretten.
Bretten. Nach Monaten des Hauens und Stechens, des Drohens und der Verunglimpfungen ist jetzt alles aus. Die Caritas wird kein neues Altenheim auf dem Mellert/Fibron-Areal bauen. So kurz diese Mitteilung auch ist, so groß sind die Wunden, die sie überall in der Stadt hinterlässt. Da sind die Herabwürdigungen und Denunziationen eines Pfarrers, der nichts anderes getan hat, als sich nach bestem Wissen und Gewissen für das Wohl seiner Gemeinde einzusetzen – unumkehrbar.
"Ständige Ungewissheit und auch Angst der Bewohner"
Da ist die ständige Ungewissheit und auch Angst der Bewohner des bisherigen Altenheims St. Laurentius, ob ihr Bett auch noch in Zukunft im Haus in der Apothekergasse oder in einem neuen Gebäude auf dem Mellert/Fibron-Areal steht oder, ob ihr Platz vielleicht bald gar nicht mehr existiert – nicht wieder gutzumachen. Nicht zu vergessen, die vielen Mitarbeiter, die der Caritas trotz aller Widrigkeiten die Treue gehalten haben, weil ihnen die Heimbewohner und deren Wohl am Herzen liegen. Als Dank wurde vielen dieser Menschen von der Caritas gekündigt, wenn sie aufgrund des Drucks nicht schon früher aufgegeben haben. Aus all diesen Gründen ist die Absage des Neubaus eine Ohrfeige und der traurige Höhepunkt eines unwürdigen Schauspiels.
"Gerecht war dieses Theater gegenüber niemandem"
Lorenz Werthmann, Gründer des Caritasverbands, wollte nach Aussage der Organisation „eine Caritas, die Probleme analysiert, Lösungen sucht und verlässlich in der Öffentlichkeit für mehr Gerechtigkeit eintritt.” Man könnte diese Worte vor dem Hintergrund des Brettener Caritas-Theaters einfach stehen lassen. Denn jeder wird erkennen: Alle diese Aussagen wurden im Fall der Melanchthonstadt ad absurdum geführt. Probleme wurden nicht nur nicht analysiert, sondern auch zu spät benannt. Lösungen wurden nicht gesucht, sondern in einer „Pistole-auf-die-Brust“-Manier durch die Caritas auf eine einzige Lösung festzementiert. Über Gerechtigkeit braucht man ebenfalls nicht sprechen. Denn gerecht war dieses Theater gegenüber niemandem. Gelitten haben dafür viele und tun es noch.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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