Landrat Christoph Schnaudigel zu Gemeindebesuch in Bretten
Landkreis will an Ausbau der Stadtbahnline S4 festhalten

Stadtbaudirektor Karl Velte (links) stellt die Intentionen der Brettener Bewerbung für eine Gartenschau dar. Bürgermeister Michael Nöltner, Oberbürgermeister Martin Wolff und Landrat Christoph Schnaudigel (von links) hören zu. | Foto: kn
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  • Stadtbaudirektor Karl Velte (links) stellt die Intentionen der Brettener Bewerbung für eine Gartenschau dar. Bürgermeister Michael Nöltner, Oberbürgermeister Martin Wolff und Landrat Christoph Schnaudigel (von links) hören zu.
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Bretten (kn) Über die neuesten Entwicklungen und anstehenden Projekte in der Melanchthonstadt Bretten hat sich am Montag, 22. Juni, Landrat Christoph Schnaudigel informiert. Oberbürgermeister Martin Wolff und Bürgermeister Michael Nöltner informierten den Gast zunächst über die Bewerbung der Stadt für eine Gartenschau in den Jahren 2031 bis 2035. Diese steht unter dem Motto „Natur in Stadt und Land“ und soll neben Klimaschutz- und Mobilitätskonzepten auch die Schaffung von zusammenhängenden Freianlagen im Innenbereich enthalten. „Die Anlagen bleiben den Bürgerinnen und Bürgern auch nach der Schau dauerhaft erhalten“, unterstrich Wolff die Nachhaltigkeit der Maßnahmen.

Parkhaus an BLB soll auch öffentlich zugänglich sein

Für einen Campus-Park bei den Beruflichen Schulen (BLB) des Landkreises Karlsruhe, der den Uferbereich des Saalbach sowie die Stellplätze des Landkreises mit einbezieht, die wiederum Ersatz in einem begrünten Parkhaus erhalten sollen, signalisierte der Landrat bei seinem Besuch, sich positiv in den Planungsprozess einbringen zu wollen. Allerdings nur, sofern das Parkhaus auch für eine öffentliche Nutzung vorgesehen werde und Solarflächen beinhalte, die der Kreis im Rahmen seines Klimaschutzkonzeptes für Überdachungen eigener Parkplatzanlagen anstrebe.

Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr

Im Feuerwehrgerätehaus konnte sich Schnaudigel dann vom Vorgehen der Freiwilligen Feuerwehr Bretten überzeugen, die Leistungen wie eine Schlauchwerkstatt, Wäscherei oder die Wartung von Atemschutzgeräten nicht nur für eigene Kräfte vorhält, sondern anderen Feuerwehren zur Mitnutzung anbietet. „Unser Kundenstamm wächst ständig“, berichtete der hauptamtliche Kommandant Oliver Haas. Ihm liege besonders die Nachwuchsförderung am Herzen und das mit Erfolg: in allen neun Abteilungen gibt es Jugendfeuerwehren und für die Kleinsten wird sogar eine Kinderfeuerwehr angeboten.

Rundtour zu markanten Orten

Eine anschließende Rundtour führte zu markanten Orten Brettens wie dem Sport- und Bäderzentrum, dem Mellert-Fibron-Gelände sowie dem Areal der Rechbergklinik. Dort wird nach dem Abbruch der alten Gebäude nun die weitere Gestaltung des Rechbergparks in Angriff genommen. Außerdem ging es noch zur Baustelle des im Bau befindlichen Hotels der Firma Seeburger. Im Bereich der Kupferhälde wurde die Funktionsweise der neuen Hochwasserschutzmaßnahme „Gölshausen 9“ entlang dem Gölshäuser Dorfbach vorgestellt.

Mit zweiter Corona-Welle wird im Herbst gerechnet

Im anschließenden Gespräch mit den Stadträten im Sitzungssaal des Rathauses berichtete Schnaudigel zunächst über die aktuelle Corona-Lage. Bretten hatte bei der Pandemie eine besondere Rolle gespielt, da hier – bedingt durch Skiurlaub-Heimkehrer - die ersten gehäuften Covid-19-Fälle im Landkreis aufgetreten waren und das Pflegeheim in Neibsheim besonders stark vom Virus betroffen war. Es sei zwar gelungen, die Infektionen einzudämmen. Gleichwohl rüste man sich hinter den Kulissen für eine zweite Welle, "mit der im Herbst gerechnet wird, wenn die Infektionszahlen im Allgemeinen wieder ansteigen", so Schnaudigel.

Ausbau der S4 weiter auf der Agenda

Merkliche Auswirkungen der Corona-Epidemie seien bei den Finanzen zu erwarten, wo sich Gewerbesteuereinbrüche in Höhe von rund 20 Prozent abzeichneten und in Folge eines geringeren Einkommensteueraufkommens weniger Finanzausgleichs-Zuweisungen sowie steigende Sozialtransfers im Hinblick auf höhere Arbeitslosenzahlen erwartet würden. Dennoch werde der Landkreis sein Kreisstraßenprogramm ohne Abstriche weiter verfolgen, ebenso wie den zweigleisigen Ausbau auf der Stadtbahnlinie S4 Richtung Karlsruhe oder den barrierefreien Ausbau von Haltestellen.  Einhellig begrüßt wurde auch die geplante Kapazitätserweiterung auf der Stadtbahnstrecke S4 zwischen Grötzingen und Bretten, um einen durchgängigen Halbstundentakt zu haben. Der Landrat berichtete, dass vorgesehen sei, spätestens im Jahr 2022 das Planfeststellungsverfahren einzuleiten. Einig war man sich, dass die bisherige Flügelung der Bahnen auf der Strecke Mühlacker-Bretten Richtung Bruchsal  beziehungsweise Karlsruhe verbesserungsbedürftig sei.

Großes Thema waren auch die Radwegeverbindungen

Als wichtig wurden vor allem auch die Radwegeverbindungen erachtet. Schnaudigel unterstrich die Bedeutung des Radverkehrs und verwies auf die Anstrengungen des Landkreises, ein durchgängiges Netz zu haben. Als Beispiel führte er einen neuen Weg auf, der im Zuge der Flurbereinigung zwischen dem umzugestaltenden Knoten K3503/K3506 und Bauerbach angelegt wird und das Radwegenetz komplettiert. Bedarf wurde auch für Radwegeverbindungen zwischen Gondelsheim und Neibsheim sowie Diedelsheim gesehen, wo bereits Wegeverbindungen bestehen, die ausgebaut werden müssten.

Stadtbaudirektor Karl Velte (links) stellt die Intentionen der Brettener Bewerbung für eine Gartenschau dar. Bürgermeister Michael Nöltner, Oberbürgermeister Martin Wolff und Landrat Christoph Schnaudigel (von links) hören zu. | Foto: kn
Im Sitzungssaal des Brettener Rathauses tauschte sich Landrat Christoph Schnaudigel mit der Verwaltungsspitze und Stadträten sowie den Ortsvorstehern aus. | Foto: kn
Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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