Untersuchung für Mobilitätskonzept in Bretten startet
"Leitplanken für die zukünftige Entwicklung"
Bretten (swiz) Einstimmig hatte der Brettener Gemeinderat Ende März das Dortmunder Büro Planersocietät, das auch eine Zweigstelle in Karlsruhe unterhält, mit der Erstellung eines alle Verkehrsarten berücksichtigenden Mobilitätskonzepts für die Melanchthonstadt beauftragt. Am 2. Juli startet nun die Sammlung von Grundlagendaten für die Verkehrsplanung, also die Erhebung des Ist-Zustands. Dazu werden 3.600 Haushalte in einer repräsentativen Umfrage unter anderem zu ihren Fahrzeugen, zur Auto-Fahrleistung pro Jahr, zur Entfernung ihres Wohnorts zur nächsten Bus- oder Bahnhaltestelle sowie zu ihrer Nutzungshäufigkeit der verschiedenen Verkehrsmittel befragt, erläuterte Philipp Hölderich vom Karlsruher Büro in einem Pressgespräch. Zudem könnten die Bürger in den umfangreichen Fragebögen auch Anregungen und Kritik zur Verkehrsplanung angeben. Dazu wird noch ein sogenanntes Wegeprotokoll der Umfrage-Teilnehmer abgefragt. Dabei sollen alle Wege, die die Personen an diesem Tag zurückgelegt haben, angegeben werden. Dazu kommt noch die Angabe über die genutzten Verkehrsmittel, die zurückgelegte Entfernung und die Anzahl der begleitenden Personen.
Rücklaufquote von 10 bis 13 Prozent eingeplant
„Die angestrebte Rücklaufquote für diese Fragebögen liegt bei 10 bis 13 Prozent“, erklärt Hölderich. Damit käme man, legt man zugrunde, dass in einem Haushalt durchschnittlich 2,2 Personen leben, auf etwa 1.000 Einwohner als Umfrage-Teilnehmer. Die Teilnahme an der Erhebung ist dabei online, schriftlich oder telefonisch möglich. „Unsere Bürger können wertvolle Hinweise zur künftigen Verkehrsplanung geben und diese damit selbst mitgestalten. Außerdem können wir stärker als bislang auf ihre Bedürfnisse eingehen. Je mehr sich beteiligen, desto besser werden die Ergebnisse“, so Oberbürgermeister Martin Wolff. Diese Daten werden zudem angereichert durch die Anregungen aus einem öffentlichen Bürgerforum, dass laut Wolff nach den Sommerferien veranstaltet werden soll. „Dort können Bürger dann noch einmal konkrete Situationen im Verkehrssystem Bretten benennen, die sie stören“, sagte Hölderich. Ebenso werde es dann eine interaktive Karte von Bretten und den Stadtteilen geben, in die neuralgische Punkte eingetragen werden können.
Mit Bretten „vertraut machen“
Wenn der Rücklauf der Fragebögen abgeschlossen ist, werden die Daten bis Herbst dieses Jahres von der Planersocietät aufbereitet und dann in Hochrechnungen umgewandelt. „Im Spätherbst 2019 wird es dann erste Auswertungen und die Einbindung der Hochrechnungen in das Mobilitätskonzept der Stadt Bretten geben.“ All dem sollen konkrete Maßnahmenvorschläge folgen, die der Gemeinderat dann im Einzelnen zu beschließen hat. Doch dies sei noch Zukunftsmusik. „Im Moment wollen wir uns erstmal mit Bretten vertraut machen“, so Hölderich.
Umgestaltung der Kreuzung Sporgasse/Weißhoferstraße/Pfluggasse
Der Nutzen des alle Verkehrsarten umfassenden Mobilitätskonzeptes steht für OB Wolff nach eigenem Bekunden außer Frage. „Wir schaffen damit die Leitplanken für die zukünftige Entwicklung in Bretten.“ Und weiter: „Es geht vor allem darum, den Verkehrsraum sinnvoll aufzuteilen und den motorisierten Verkehr zu minimieren“, so der Schultes. Dazu müsse man auch die Autofahrer dazu animieren, zum Beispiel auf das Zweirad umzusteigen. Selbstverständlich gehöre aber auch ein durchdachtes Parkraumkonzept dazu. Er könne sich in Zukunft zum Beispiel Quartiersparkplätze in Bretten vorstellen, so Wolff. Dem stimmt Karl Velte, Leiter des Amtes Technik und Umwelt, zu und betont: „Wir wollen sicherlich keine weiteren Straßen bauen.“ Vielmehr gelte es, den vorhandenen Verkehrsraum zu optimieren. In diesem Zuge sei auch die bauliche Veränderung der Kreuzung Sporgasse/Weißhoferstraße/Pfluggasse eines der zentralen Themen, so der Amtsleiter.
Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer Themenseite Mobilitätskonzept.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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