"Das ist ein wirtschaftlicher Totalschaden"
Über die Zukunft des Schwimmbads Diedelsheim entscheidet der Gemeinderat
Bretten-Diedelsheim (ger) Das Schwimmbad in Diedelsheim ist ein Sanierungsfall. Wie es mit ihm weitergeht, wird der Gemeinderat Bretten entscheiden. Nach Aussage von Oberbürgermeister Martin Wolff gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news ist das Bad seit August dieses Jahres geschlossen. Die darüber liegende Turnhalle werde weiter genutzt. Ob die Sanierungskosten sich auf vier, fünf oder sechs Millionen Euro beliefen, ließe sich noch nicht genau beziffern. Die Verwaltung habe, so das Stadtoberhaupt, bei einem Architekten ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Umwelt- und Energieagentur untersuche den energetischen Zustand, auch im Hinblick auf die Nahwärmeleitung von der Diedelsheimer Höhe. Die Ergebnisse des Gutachtens würden in Kürze dem Gemeinderat vorgestellt, allerdings in nicht-öffentlicher Sitzung. „All die technischen Details wären zu viel für eine öffentliche Sitzung“, so Wolff.
Petition für Erhalt des Bades vom Förderverein der Grundschule
Damit hat die Verwaltung schon das in die Wege geleitet, was ihr die CDU-Fraktion des Brettener Gemeinderats nahegelegt hatte. Da das Schicksal des Schwimmbads „letztlich in den Händen des Gemeinderats“ liege, wie der Oberbürgermeister geäußert habe, „benötigen wir für eine sachorientierte Entscheidung im Vorfeld der Haushaltsklausur aussagekräftige Fakten. Nur so können wir diese auch emotionale Thematik sach- und fachgerecht diskutieren und letztlich entscheiden“, so der Fraktionsvorsitzende Martin Knecht. Damit spielt er auf die ersten Reaktionen an, die nach Bekanntwerden des maroden Zustands des Bades folgten. Der Förderverein der Diedelsheimer Schwandorf-Grundschule hat eine Petition für den Erhalt des Bads ins Leben gerufen, die vom TV Bretten unterstützt wird. Viele Schwimm- und Aquasportkurse des TV Bretten fanden in dem Schwimmbad statt.
Entschieden wird bei Haushaltsklausur
Die CDU-Fraktion fordert deshalb in einem Schreiben an die Stadtverwaltung konkrete Fakten zu den veranschlagten Kosten der Badsanierung sowie den Energiekosten. Der bisherige Belegungsplan des Bades müsse mit den Pflichtaufgaben und Freiwilligkeitsleistungen der Stadt abgeglichen werden. Ebenso seien konkrete Aussagen darüber, welche Belegungskapazitäten im Brettener Hallen- und Freibad der Grundschule Diedelsheim und den dort bisher aktiven Vereinen zur Verfügung gestellt werden könnten, für den Entscheidungsprozess von Wichtigkeit. Bei der Haushaltsklausur Ende Januar, so Wolff, werde der Gemeinderat dann entscheiden, ob das Bad erhalten werde oder nicht.
"Bad ist am Ende seiner Lebensfähigkeit"
Er selbst sehe ein Fortbestehen des Bads eher nicht: „Nach über 50 Jahren ist das Bad am Ende seiner Lebensfähigkeit. Das ist ein wirtschaftlicher Totalschaden.“ Auch das Brettener Hallenbad sei baulich am Ende gewesen, so dass man sich vor einigen Jahren für einen Neubau entschieden hatte. Gerade in Hinsicht auf die aktuelle finanzielle Lage der Gemeinde und mit Blick auf die Energielage müsse man aber derzeitige Standards hinterfragen. „So bedauerlich das auch ist, man müsste ja woanders Geld wegnehmen, um das zu finanzieren. Das ist mit Blick auf die Verantwortung für die Gesamtstadt Bretten schwierig.“
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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