Stadtbaudirektor sieht Vorhaben am Alexanderplatz weiter positiv
Velte will konkrete Pläne für "Melanchthonhöhe" in Bretten abwarten

So soll das Bauvorhaben Melanchthonhöhe einmal aussehen. | Foto: Architeamconsult
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Bretten (swiz) Der Brettener Stadtbaudirektor Karl Velte hat gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news auf die Kritik an der Verwaltung hinsichtlich des Bauvorhabens "Melanchthonhöhe" (wir berichteten hier und hier) reagiert. Dem Rathaus wird unter anderem vorgeworfen, das Projekt und den Investor sowie den Architekten zuvor nicht eingehend überprüft zu haben. "Es ist nicht Aufgabe eines Stadtplaners, in dieser Phase das Vorhaben zu hinterfragen. Bisher existiert lediglich eine visuelle Darstellung, konkrete Pläne gibt es noch nicht", so Velte. Diese seien aber nötig, damit die Stadt das Projekt baurechtlich durchleuchten könne.

"Pläne sind noch zu wachsweich"

Zu diesen konkreten Vorgaben gehörten unter anderem eine belastbare Kosten-Berechnung sowie eine konkrete Nutzungskonzeption. "Das heißt, es muss geklärt werden,  was auf dem Areal verwirklicht werden soll, ob Gastronomie, Eigentumswohnungen, Mietwohnungen, Kongresszentrum oder Geschäfte", so Velte. Wenn es so konkret werde, dann beginne die Stadt auch mit der baurechtlichen Prüfung. "Bis jetzt sind mir die Pläne aber noch zu wachsweich", macht der Stadtbaudirektor deutlich. Auch die Vermarktung der entstehenden Wohn- oder/und Gewerbe- sowie Gastronomieflächen müsse geklärt werden.

Höhe des Turms nicht in Stein gemeißelt

Sobald konkrete Pläne vorliegen, würden darüber hinaus auch die Fachbehörden, wie das Regierungspräsidium, der Straßenbaulastträger der an das Grundstück grenzenden Bundesstraßen sowie der Regionalverband eingeschaltet und um ihre Expertisen sowie Einschätzungen gebeten. Der Regionalverband werde sich dann in erster Linie mit der Höhe des geplanten Turms befassen, so Velte. Mit einer Fernwirkungsanalyse für das Hochhaus werde vom Verband die Sichtbarkeit und damit der visuelle Einfluss auf die umliegenden Gemeinden in der Region geprüft. Daher sei die letztendliche Höhe des Turms, die bei über 80 Metern liegen soll, auch noch nicht in Stein gemeißelt, sagt Velte. Für einen eventuellen Bau des Hochhauses direkt an der Bundesstraße sieht Velte dagegen keine Bedenken. Natürlich müsse man sich mit dem Bund abstimmen, "denn da gibt es natürlich Vorgaben, aber ich denke, das müsste erlaubt sein." Der auf der Straße fließende Verkehr dürfe durch das Bauwerk vor allem keine Nachteile, zum Beispiel in Form von blendenden Lichtern oder Ähnlichem haben. Zudem sei natürlich die Anbindung des von der neuen Melanchthonhöhe ein- und ausfahrenden Verkehrs und die Vorgaben des Brandschutzes zu klären.

"Gemeinderat ist immer Herr des Verfahrens"

"Erst wenn die Fachbehörden gehört wurden, wird ein vorhabenbezogener Bebauungsplan gefertigt, der dann dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt wird", betont Velte. Und weiter: "Wichtig ist, dass der Gemeinderat in Bretten immer der Herr des Verfahrens ist. Er kann das Projekt dann immer noch ablehnen oder einen alternativen Entwurf des Investors fordern." Der Forderung nach einem Architektenwettbewerb, wie ihn beispielsweise das Brettener Mitglied der Architektenkammer, Marcus Weiss und der Vorsitzende der Kammergruppe Karlsruhe-Land in der Architektenkammer Baden-Württemberg, Michael Nübold, fordern (wir berichteten) erteilt Velte jedoch eine Absage. "Das ist ein privates Grundstück, dass der Investor erworben hat. Es gehört nicht der Stadt, daher können wir dort auch nicht die Ausrichtung eines Architektenwettberbs verlangen." Allerdings könne der Investor verschiedene Entwurfsvorschläge machen, so der Stadtbaudirektor.

Velte ist von Vorhaben weiterhin überzeugt

Grundsätzlich sei er, sagt Velte, weiterhin von dem Vorhaben überzeugt. "Man muss sich nur mal überlegen, wo man sonst in der Kernstadt so viel Wohnraum schaffen kann. Das geht nur an diesem Platz. Darum finde ich es toll, dass jemand so eine Planung auf den Tisch bringt." Überhaupt müsse man sich an eine Änderung der Baukultur gewöhnen, meint Velte. Das Bauen in die Höhe werde immer notwendiger.

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Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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