Verwirrung um Inkasso-Forderungen: Nach der Insolvenz der Asporta-Kette gibt es neuen Ärger für die Mitglieder

„Das gesamte Asporta-System dürfte zusammengebrochen sein.“ Mit dieser exklusiven Aussage gegenüber der Brettener Woche hatte Sandra Wirtz, Fachanwältin für Insolvenzrecht, Anfang August die Pleite des Fitnessstudio-Betreibers erklärt. Inzwischen gibt es neuen Ärger für die Mitglieder und Ex-Mitglieder.

Bretten/Bruchsal (swiz) „Das gesamte Asporta-System dürfte zusammengebrochen sein.“ Mit dieser exklusiven Aussage gegenüber der Brettener Woche hatte Sandra Wirtz, Fachanwältin für Insolvenzrecht, Anfang August die Pleite des Fitnessstudio-Betreibers erklärt. (wir berichteten hier und hier). Inzwischen ist das Insolvenzverfahren gegen Asporta laut Wirtz, die als Verwalterin der Dachfirma Asporta GmbH, eingesetzt ist, eröffnet worden. Doch bei vielen ehemaligen Asporta-Mitgliedern in Bruchsal und Bretten sorgt die Insolvenz indes weiter für Unsicherheit und Ärger. Der Grund: Einige Ex-Kunden der Fitnessstudios haben in der jüngsten Zeit einen Brief des Inkassounternehmens National Inkasso aus Düsseldorf erhalten. Darin wird von den Adressaten die Rückzahlung offener Forderungen aus Asporta-Mitgliedsverträgen gefordert. Die Verunsicherung ist groß, entsprechend emotional fallen auch die Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus.

Verkauf der Forderungen nicht wirksam

Auf Nachfrage der Brettener Woche bestätigt Wirtz von den Forderungen des Inkassounternehmens zu wissen und erklärt, wie es dazu kam. „Ich habe herausgefunden, dass die Geschäftsführer der Asporta GmbH, nachdem Insolvenzanträge über das Vermögen eines Großteils der Asporta-Gesellschaften gestellt wurden, offene Forderungen an einen Dritten verkauft haben.“ Dieser Dritte (Name darf aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden; Anm. der Red.) beauftragte wiederum ein Inkassounternehmen mit dem Forderungseinzug. „Der Verkauf der Forderungen durch Asporta war meines Erachtens nicht wirksam“, erklärt Wirtz. Da die Anwältin bereits als Verwalterin der Dachfirma Asporta GmbH bestellt war, hätte sie ihre Zustimmung zu dem Geschäft geben müssen. „Ich habe davon allerdings nichts gewusst.“ Zahlen müssen die meisten Ex-Mitglieder die offenen Forderungen aber wohl dennoch, so Wirtz. Die offenen Forderungen werden nun allerdings von der National Inkasso aus Düsseldorf im Auftrag der Insolvenzverwalterin Wirtz eingefordert. Dadurch würden die der insolventen Asporta zustehenden Beiträge für die Gläubiger gesichert.

Nicht auszuschließen, dass es auch faule Außenstände gibt  

„Wir gehen erst einmal davon aus, dass offene Forderungen der Asporta gegenüber ihren Mitgliedern aus dem Zeitraum vor Insolvenzantragstellung bestehen können.“ Daher müssen die ausstehenden Beträge auch bezahlt werden. Natürlich könne sie aber nicht ausschließen, dass unter den gerechtfertigten Forderungen auch einige „faule“ Außenstände zu verzeichnen sind. Sollte jemand also seinen Vertrag bereits gekündigt haben und dennoch eine Zahlungsaufforderung von National Inkasso erhalten, rät Wirtz zur Ruhe. „Sollte es sich um ungerechtfertigte Forderungen handeln, bitte ich darum, eine Kopie der bestätigten Kündigung direkt an das Inkasso Unternehmen zu schicken, das dann die weitere Bearbeitung übernimmt.“ Immer wieder war von ehemaligen Asporta-Kunden in den sozialen Netzwerken auch beklagt worden, man habe zwar eine Kündigung verschickt, jedoch nie eine Bestätigung erhalten. „In diesem Fall können auch Kopien der verschickten Kündigungen an National Inkasso verschickt werden“, so Wirtz.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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