Südbau wehrt sich gegen Kritik an spätem Baustart des Dienstleistungszentrums Bretten
"Wir haben nichts verschleppt"

Die Baustellen für die letzten Gebäude des DLZ. Links erkennt man die schon bestehenden Gebäude. südbau
  • Die Baustellen für die letzten Gebäude des DLZ. Links erkennt man die schon bestehenden Gebäude. südbau
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (swiz) Das Dienstleistungszentrum (DLZ) auf dem Mellert-Fibron-Areal, für das die Brettener Südbau Ingenieur- und Planungsgesellschaft als Investor und Planer verantwortlich zeichnet, erregt weiter die Gemüter. Nachdem in einem Artikel der Brettener Woche unter anderem von "aktiven"-Stadtrat und Reisebüro-Inhaber Wolfgang Lübeck heftige Kritik am verspäteten Baustart des zweiten Bauabschnitts geübt worden war, hat sich nun Südbau-Geschäftsführer Markus Vierling zu Wort gemeldet und sein Unverständnis über die Kritik zum Ausdruck gebracht. "Es kann nicht die Rede davon sein, dass die Südbau das Bauverfahren in irgendeiner Art und Weise verschleppt hat, wir wollten den Spatenstich für die restlichen beiden Gebäude des DLZ eigentlich schon viel früher abhalten."

Änderung des alten B-Plans kostete viel Zeit

Die jetzige Planung des Baustarts für die Hochbauten im Herbst führt Vierling im Gespräch mit der Brettener Woche folglich auch nicht auf Verzögerungen durch die Brettener Ingenieursgesellschaft, sondern auf langwierige Beschlussvorgänge durch die komplexe Bebauungsplanänderung bei der Stadt Bretten und Planungsvorgaben der künftigen Nutzer der geplanten Gebäude zurück. "Man muss wissen, dass für die Ansiedlung von Wohnen und sozialen Einrichtungen auf dem Mellert-Fibron-Areal eine Änderung des alten Bebauungsplans notwendig war", so Vierling. Dieser sei im Gemeinderat im Juli 2015 erstmals besprochen und erst vier Jahre später im Juli 2019 beschlossen und mit seiner Bekanntmachung in Kraft getreten. „Die formalrechtlich notwendigen Vorgänge in einem solchen Verfahren kann ein Bauherr eben nicht beschleunigen."

Umfangreiche Planungswünsche der Mietinteressenten

Umfangreiche Planungswünsche wegen der Arbeitsplatzbedürfnisse der Mietinteressenten habe ebenfalls zusätzlich Zeit beansprucht. Gleichzeitig habe man aber mit dieser modularen Plankonzeption viele Firmen von außerhalb nach Bretten zum Übersiedeln bewegen können. Das habe natürlich auch Nachträge zur Genehmigungsplanung notwendig gemacht, betont Vierling. Dazu sei der Wunsch der Stadt gekommen, aus dem dreizügig geplanten FAM-Kindergarten eine vierzügige Einrichtung zu machen. "Diese Änderung ist für Eltern eine langfristig gute Entscheidung, hatte aber dann ebenfalls Planungsänderungen zur Folge, die dann wiederum neuer Gutachten für Lärm- und Brandschutz bedürfen", erklärt der Südbau-Geschäftsführer. So seien nach dem ersten Baugesuch zwangsweise Änderungen der Genehmigungsplanung notwendig gewesen. Inzwischen sei aber das finale Baugesuch eingereicht, allerdings fehle für dieses noch die Baugenehmigung der Stadt.

In Kürze Spatenstich für Parkhaus

Ein anderes Projekt auf dem Mellert-Fibron-Areal wird allerdings bald losgehen, so soll der Spatenstich für das dort geplante Parkhaus zwischen Bahnlinie und DLZ in Kürze stattfinden. Die Errichtung der Garage ist elementar für den Lärmschutz der DLZ-Gebäude. Auch dieses Vorhaben habe man im Übrigen mit den Planungen abstimmen müssen, so Vierling.

"Dienstleistungszentrum ist ein Erfolgsmodell"

Letztendlich, so der Südbau-Chef, sei das Bauprojekt "Dienstleistungszentrum" ein Erfolgsmodell. "In den beiden Gebäuden im ersten Bauabschnitt haben wir eine Auslastung von 100 Prozent und in den beiden noch zu errichtenden Gebäuden sind ebenfalls circa 90 Prozent der Räumlichkeiten belegt." Nur jeweils zwei Gastronomie- und Büroeinheiten seien noch zu haben. Und bei den Mietern handele es sich nicht nur um Firmen, die innerhalb Brettens umgesiedelt seien, sagt Vierling. "Wir haben 14 Unternehmen, davon vier Start-ups, die aus Karlsruhe, Bruchsal, dem Landkreis Pforzheim und Hannover stammen und langfristige Mietverträge unterschrieben haben." Insgesamt ergebe dies rund 200 Arbeitsplätze im Branchenmix am Standort DLZ. Von nur einem Mieter habe man sich trennen müssen. Dieser hatte nicht nur aufgrund der Verschiebung des Baustarts sein Mietinteresse zurückziehen wollen, sondern auch wegen seiner wirtschaftlichen Lage um Flächenreduzierung gebeten. Daraufhin habe man einvernehmlich den Mietvertrag aufgelöst, so Vierling.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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