Aktionswoche der Schuldnerberatung 25.-29.05-2020
Auch Kinder spüren finanzielle Schwierigkeiten
Viele Menschen stehen aufgrund der Corona-Pandemie derzeit vor großen Herausforderungen. Durch Homeoffice, Homeschooling oder fehlende Kinderbetreuung hat sich der Familienalltag für viele stark verändert. Kurzarbeit oder der Verlust der Arbeitsstelle sorgen für finanzielle Einbußen und eine ungewisse wirtschaftliche Zukunft. Konflikte, Druck und Ängste aufseiten der Eltern und innerhalb der Familie werden dadurch verstärkt.
Besonders betroffen sind Familien, die bereits vor dem Corona-Ausbruch belastet waren, Kinder mit besonderem Betreuungsaufwand, Alleinerziehende, Arbeitnehmer in prekären Beschäftigungsverhältnissen oder in Armut lebende Menschen. Ist es ihnen bisher mit viel Mühe gelungen, sowohl der Arbeit als auch der Kinderbetreuung/-förderung gerecht zu werden oder trotz eines geringen Familieneinkommens allen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, gelingt dies nun häufig nicht mehr.
In der Folge können Überschuldungssituationen entstehen, die nicht nur die Eltern treffen. Auch die Kinder spüren, wenn ihre Eltern finanzielle Schwierigkeiten haben. Dies drückt sich nicht ausschließlich in der materiellen Ausstattung innerhalb der Familie aus, auch die Atmosphäre in diesen Familien ist meist deutlich angespannter und gereizter.
Laut wissenschaftlicher Untersuchungen sind die Zukunftsperspektiven von Kindern aus armutsbelasteten Haushalten häufig schlechter. Wir dürfen diese Kinder aber nicht chancenlos lassen. Dies fordert auch die aktuelle „Aktionswoche der Schuldnerberatung“ (25.–29.05.2020) und stellt dieses Jahr unter dem Titel „Chancenlose Kinder? – Gutes Aufwachsen trotz Überschuldung!“ Kinder und Familien in den Fokus der Öffentlichkeit (www.aktionswoche-schuldnerberatung.de).
Familien mit solchen meist vielschichtigen Problemlagen können bei den unterschiedlichen Beratungsangeboten des Diakonischen Werkes in Bretten während der Corona-Zeit fachkompetente Unterstützung finden: Reduzierte Familieneinkommen etwa durch Kurzarbeit oder Kündigungen können zu Sozialleistungsansprüchen führen. In der Sozialberatung werden Betroffene bezüglich ihrer sozialrechtlichen Ansprüche beraten und bei Antragsstellungen und im Umgang mit Behörden unterstützt.
Für Zahlungsverpflichtungen, denen Familien nicht mehr nachkommen können, haben sich durch das Gesetz zur Abmilderung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie vorübergehende neue Regelungen ergeben. In der Schuldner- und Insolvenzberatung werden Betroffene bezüglich ihrer Schuldensituation beraten und bei der Regulierung ihrer Schulden unterstützt.
Auch junge Familien mit Neugeborenen geraten in solchen komplexen Situationen schnell unter Druck. Hier wissen die Beraterinnen der Schwangerenberatung wie akute finanzielle Notlagen bewendet oder gemildert werden können. Zugleich beraten Sie die Alleinstehenden oder Paare mit ihren Kleinsten, wie sie dabei mit sich selbst umgehen können.
Bei existenziellen Sorgen und komplexen Familiendynamiken haben die Mitarbeitenden in der psychologischen Beratung für Eltern, Kinder und Jugendliche für alle Probleme ein offenes Ohr. Gemeinsam mit den Betroffenen suchen sie Lösungen für schwierige Lebens- und Drucksituationen, z. B. geben sie konkrete Tipps für eine bessere Alltagsbewältigung, Hilfen bei der Ausübung des Umgangsrechtes bei getrennten Eltern oder wissen, wo sich Alleinerziehende Unterstützung holen können.
Die Beratungsgespräche finden überwiegend noch telefonisch statt, in Einzelfällen kann jedoch eine persönliche Beratung in der Beratungsstelle unter Einhaltung der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen erfolgen. Derzeit können Terminanfragen nur telefonisch unter 07252 89568-0 oder per E-Mail unter bretten@diakonie-laka.de erfolgen. Weitere Informationen auf www.diakonie-laka.de.
Autor:Diakonisches Werk in Bretten aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.