On tour! - Vorschüler der Kita St. Bartholomäus in Büchig
Ausflug zur Glasbläserei Glashalm in Linkenheim-Hochstetten

Foto: Kita St. Bartholomäus

Schon am frühen Morgen des 25. Oktober 2021 begrüßten wir freudig aufgeregte „Giraffen“ (so nennen sich die Vorschüler der Kita St. Bartholomäus in Büchig). - Bereits seit Tagen fragten die Kinder immer wieder ungeduldig: “Wann geht es denn endlich los?“ - Nun war es soweit.

Nach einem stärkenden gemeinsamen Frühstück kam der Bus der Firma Wilk-Reisen aus Oberderdingen, der uns von Büchig nach Linkenheim-Hochstetten bringen sollte.

Jedes Kind bekam einen gemütlichen und sicheren Platz. Die Tür klappte zu und unter munterem Geplauder schaukelte uns der Bus zu unserem Ziel, der Glasbläserei „Glashalm“ in Linkenheim-Hochstetten.

Wir wurden schon erwartet und folgten der freundlichen Glasbläserin in eine interessante und bunte Glaswelt-Werkstatt.

Dort standen an langen Wänden viele Glasvitrinen mit allerlei bestaunenswerten gläsernen Kunstwerken.

In der Mitte des Raumes stand der Werktisch.

Wir verstauten Jacken und Rucksäcke und nahmen Platz auf den mit Kissen bestückten Bänken.

Die Glasbläserin erzählte uns viele spannende Dinge über die Glasbläsereikunst. Ganz wichtig, wie sie betonte, waren die Anweisungen, die wir später befolgen sollten, wenn wir selbst ans Werk gehen werden.

Wir erfuhren, dass die Flamme des Lüfters, welcher die Glaskölbchen erhitzen wird, 1750 Grad heiß ist! Dass wir nicht in die Flamme schauen sollen, sondern durch das Schutzglas, welches vor dem Lüfter angebracht ist. Sie zeigte uns, wie man das Glaskölbchen erhitzt.

Das Glaskölbchen ist eine Verdickung am Ende eines Glasröhrchens. Das Glasröhrchen durfte man berühren, die Verdickung am Ende wurde in die Flamme gehalten, solange, bis das Glas weich wurde und orange zu glühen begann.

Jetzt hieß es, "Aufgepasst"!

Nachdem man eine Schutzbrille auf der Nase hatte, durfte man in das Glasröhrchen pusten. Aber nicht 'einfach so'! … Sondern zuerst mit wenig Puste, dann mit kraftvollerem Pusten, um am Ende nochmals ganz sanft die Luft durch das Röhrchen zu pressen . (… das ist gar nicht so einfach mit der richtigen Dosierung der Luft; keines der Kinder wollte seine Kugel zum Platzen bringen …)

Während man mit der Puste beschäftigt war, drehte die Glasbläserin das Glasröhrchen hin und her.

Wie durch Zauberei entstand eine Glaskugel, die aussah wie eine Seifenblase.

So konnte jedes Kind seine eigene Kugel herstellen.

Da diese noch heiß war, wurde sie auf die Werkbank zum Abkühlen gelegt, bestückt mit einem Namensschild des jeweiligen Kindes. - Selbstverständlich wurde das Namensschild von den Vorschülern selbst geschrieben, was auch nicht so einfach war, denn das Schildchen war winzig. Trotzdem gelang es jedem Kind.

Endlich waren die Kugeln fertig zur Weiterverarbeitung.

Doch bevor wir die Kugel dekorieren und befüllen konnten, musste das Glasröhrchen mit einer Zange abgeknipst werden. Und, oh Wunder!, nichts ging dabei kaputt.

Aus all den Bänder-, Feder-,- und Schnüreschätzen suchte sich jeder seine ganz individuelle Dekoration heraus. Unsere Sitzbänke wurden zum Arbeitstisch.

Auf einem Glasring ruhte die persönliche Kugel. Das kleine Loch in der Oberseite der Kugel diente zum Bestücken. Emsig wählten die Kinder unter „Oh!“ und „Ah!“ ihre Wunschdeko aus der Vielfalt.

Wie bekam man jetzt die Bändchen oder Federn in dieses kleine Loch gesteckt?

Die Glasbläserin kannte einen Trick, den sie uns verriet. Mit langen, dünnen Stäbchen konnte man die filigranen Sächelchen vorsichtig in die Öffnung der Kugel einbringen.

Hui!, .. gar nicht so einfach, denn Glas ist zerbrechlich und muss mit ganz sensiblen Händen bearbeitet werden.

Dem Eifer tat dies keinen Abbruch, die Kinder ließen nacheinander und begeistert ihr ganz persönliches Glaskugel-Unikat entstehen!

Wie wunderschön!

Unser Kunstwerk war aber noch nicht fertig. Zum Aufhängen benötigt die Kugel nun noch eine Aufhängung aus Glas.

Auf die Öffnung der Kugel wurde eine erhitzte Glasnase angebracht. Das sah aus wie glühender Kaugummi aus Glas, die Glasbläserin zog den Glaskaugummi etwas in die Länge und schloss ihn zum Kreis.

Tataaaa! Fertig war die befüllte - und nun verschlossene - Glaskugel.

Nachdem unser Glasschatz bruchsicher verpackt war, gab es noch eine kleine Abschieds-Überraschung für die Kinder.

Aus einem mit einem Deckel versehenen runden Körbchen, das aussah wie der Korb eines Schlangenbeschwörers, durfte jeder, mit verschlossenen Augen, einen „Erinnere-dich-Glasstein“ zum Andenken herausfischen.

Wir bedankten uns für den zauberhaften Vormittag, das begeisternde Erlebnis und das wunderhübsche Glassteingeschenk.

Wie schnell war die Zeit vergangen! Der Bus mit der freundlichen Fahrerin wartete schon vor der Tür, um uns gemütlich zurück nach Büchig zu bringen.

Erfüllt und gut gelaunt erreichten wir unsere Kita, packten noch einmal unser Vesper aus und konnten nach dem ereignisreichen Vormittag gestärkt bis zur Abholzeit im Garten spielen.

Endlich kamen dann die Eltern zum Abholen, denn die selbstgemachten Kunstwerke sollten doch bestaunt und bewundert werden!

Autor:

Kath. Kindertagesstätte St. Bartholomäus, Büchig aus Bretten

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