Volkstrauertag in Bauerbach
Erinnerungsgottesdienst in der Kirche St. Peter und Gedenkfeier auf dem Friedhof
Volkstrauertag
Zwei Sonntage vor dem 1. Advent wird in Deutschland in einem 'stillen Feiertag' den Opfern von Kriegen und Gewalt gedacht. Vom Bundestag, über die Landtage, die Städte bis herunter zu deren Ortsteilen finden Gedenkfeiern statt, so auch in Bauerbach.
Erinnerungsmesse
Alljährlich am Volkstrauertag gestaltet der Musikverein "Harmonie" Bauerbach in der Kirche einen festlichen Gottesdienst zur Erinnerung an seine verstorbenen Mitglieder. Sie haben Spuren hinterlassen, auch in den Herzen und Seelen. Statt der Orgel begleitete die Musikkapelle die Lieder und Gesänge während der Eucharistiefeier und spielte während der Kommunionausgabe und zum Abschluss anspruchsvolle Konzertstücke. Ermuntert von Pfarrer Wolfgang Streicher spendeten die Gottesdienstbesucher dafür kräftigen Applaus.
Gedenkfeier auf dem Friedhof
In der Einsegnungshalle hatte sich die Musikkapelle aufgestellt. Die Feuerwehr stellte eine Ehrenwache am Gefallenendenkmal des 2. Weltkrieges und der Gesangverein hatte eine Fahnenabordnung gesandt.
Ortsvorsteher Torsten Müller ging in einer nachdenklichen Ansprache auf damals und heute ein. Junge Männer haben sich keineswegs gegen Musterung, Stellungsbefehl und Einzug zum Militär gesträubt. Das Motiv sei schließlich gewesen, die Heimat gegen Angriffe zu verteidigen. Die beiden von Deutschland ausgelösten Angriffsweltkriege haben uns alle eines Besseren belehrt. Viele Soldaten sind nicht zurückgekommen. Auf dem Vormarsch wurden in den angegriffenen Ländern von den Deutschen unglaubliche Greueltaten begangen. Die eigene Bevölkerung musste dafür während dem Rückmarsch büßen. Viele in Gefangenschaft geratene Soldaten sind in Lagern an Hunger, Seuchen und Gewalt gestorben. Nicht vergessen dürfen wir - obwohl viele von uns damals noch nicht gelebt haben - auch, was die Nationalsozialisten mit Juden, Sinti, Roma und 'nichtlebenswerten' Menschen aus dem eigenen Volk gemacht haben. Die Tatsachen sind bekannt, die Geschichte ist geschrieben. Der Volkstrauertag ist ein Anlass zum Nachdenken und aus der Vergangenheit zu lernen, ermahnte der Redner.
Müller sprach auch die Gegenwart an. Alle hier auf dem Friedhof Anwesenden müssen Gott dankbar sein für die Zeit in der wir aufgewachsen sind und für das freie und demokratische Land, in welchem wir heute leben. Seit siebzig Jahren gab es auf deutschem Boden keinen Krieg. Das Land ist frei und wohlhabend. Kann der Wohlstand so weiter gehen? Wenn wir die aktuellen Ereignisse anschauen müssen wir wohl mit Einschränkungen rechnen, sollten aber trotzdem optimistisch nach vorne schauen, sagte der Ortsvorsteher.
Mit dem bekannten von Ludwig Uhland in Tübingen gedichteten Lied "Ich hatt einen Kameraden" wurde die Gedenkfeier beendet.
Autor:Roland Albert aus Bretten |
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