MPR Bretten

Fünftklässler lernen Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr

Bretten (red) An einem besonderen Schultag stand für die Fünftklässler der Max-Planck-Realschule ein wichtiges Thema auf dem Stundenplan: „Bustraining“. In Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Karlsruher Verkehrsverbund und dem Busunternehmen Wöhrle erhielten die Kinder in einem zweistündigen Workshop wertvolle Informationen über Gefahren, Sicherheitsmaßnahmen und das richtige Verhalten beim Fahren mit Bus und Bahn. Die theoretischen Inhalten wurden im Anschluss durch praktische Übungen direkt im Bus vertieft.

Gemeinsam Verhaltensregeln erarbeitet

Zunächst hörten die Klassen einen Vortrag von der Polizistin Nicole Mellert, die seit vielen Jahren Kinder und Jugendliche in Fragen der Verkehrssicherheit schult. Sie informierte die SchülerInnen über Unfallschwerpunkte und potenzielle Gefahren im öffentlichen Nahverkehr und verdeutlichte die Kräfte, die bei einem Unfall zwischen Bus oder Bahn und Fußgängern wirken können. Besonders betroffen waren die Schüler, als sie von aktuellen Unglücksfällen aus der Region erfuhren. Im Anschluss erarbeiteten die Schüler gemeinsam Verhaltensregeln für den Umgang mit Bussen und Bahnen.

Erhebliche Gefahr durch Ablenkung wegen Handy

Der zweite Teil des Trainings wurde von Peter Mültin vom KVV geleitet, der den Schülern direkt am Bus wichtige Sicherheitsvorkehrungen an den Bustüren erklärte sowie das richtige Einsteigen und Verhalten während der Fahrt thematisierte. Er sprach über die „Generation Kopf unten“ und wies darauf hin, dass Smartphones eine erhebliche Gefahr darstellen können.

"Kartoffelversuch"

Ein eindrucksvolles Experiment war der sogenannte „Kartoffelversuch“. Die Schüler versuchten zunächst vergeblich, eine rohe Kartoffel in ihrer Hand zu zerdrücken. Anschließend wurde die Kartoffel vor den Hinterreifen des Busses platziert – das Ergebnis war beeindruckend: Der Bus zermatschte die Kartoffel in Sekundenbruchteilen. „Stellt euch vor, euer Fuß wäre statt der Kartoffel unter die Räder gekommen“, warnte Mültin eindringlich.

"Halte mich in Zukunft immer fest"

Nach diesen lehrreichen Momenten durften die Schüler eine Probefahrt im Bus machen, bei der eine Notbremsung bei 25 km/h simuliert wurde. Selbst bei halber Bremskraft flog ein Schulranzen durch den Bus – ein eindrückliches Erlebnis für alle Beteiligten. Nach der Fahrt äußerte die Schülerin Hilda Demirel aus der Klasse 5c nachdenklich: „In Zukunft halte ich mich immer fest, bis ich an meinem Platz sitze!“

Die Schulleiterin zeigte sich erfreut darüber, dass dieses wichtige Training in Kooperation mit dem Polizeipräsidium Karlsruhe, dem Karlsruher Verkehrsverbund und dem Busunternehmen Wöhrle für alle Fünftklässler angeboten werden konnte. Angesichts gefährlicher Situationen an Bahn- und Bushaltestellen nach Schulschluss ist es ihr ein Anliegen, dass die Schüler für Risiken sensibilisiert werden und wichtige Verhaltensregeln kennen, um sicher zur Schule und nach Hause zu gelangen.