Instrumentalkonzerte am MGB

Eine große stilistische Bandbreite zu bieten, war erklärtes Ziel der diesjährigen Instrumentalkonzerte am MGB. Von Henry Purcells barockem „Fairy Queen“ bis zu einer brandaktuellen Uraufführung spannte sich das Programm. Die Streicherklasse 5d begann ihren Auftritt mit dem Klassiker „Open String Samba“ und trat dabei schon deutlich gelassener auf als noch am Freitag bei der Premiere. Sie kamen ohne Dirigenten aus und folgten aufmerksam den kleinen Zeichen der sie begleitenden Musiklehrerin Kirstin Kares am Klavier. Den zweiten Part übernahm die Streicherklasse 6d. Die jungen Musikerinnen und Musiker setzten bereits anspruchsvolle Läufe, Glissando, Dynamik und Tremolo gekonnt ein, um zum Beispiel die „Swashbucklin’ Sailors“ in einem Arrangement von Janice McAllister lebendig werden zu lassen.

Vor der Pause gab sich dann „La Piccoloa Camerata“ die Ehre. Musiklehrer Dr. Robert Gervasi warnte als Moderator das Publikum in gewohnt humorvoller Art, das Orchester werde das Publikum mit diversen Verrücktheiten und Katastrophen konfrontieren. „Der Kampf gegen die Windmühlen“ aus der Don-Quichote-Suite von Georg Philipp Telemann, dystopische Visionen aus der Filmmusik zu „Die Tribute von Panem“ von James Newton Howard und der Untergang der Titanic („My Heart will go on“ von James Horner) wurden dramatisch und doch höchst unterhaltsam dargeboten. Die Leistung des Ensembles war weder so katastrophal noch so irre wie die Themen der dargebotenen Stücke, sondern ganz im Gegenteil äußerst kontrolliert, diszipliniert und klar. Die vielfältige Instrumentierung durch Querflöten, Klarinette oder Fagott trug zur gelungenen Darbietung ihren Teil bei.

Nach der Pause startete das Kammerorchester mit Pauken und Trompeten und zeigte mit Henry Purcells „Fairy Queen“, auf welch hohem Niveau das Orchester musiziert. Ausdruck dieser außergewöhnlichen Kompetenzen war dann vor allem eine Eigenkomposition des Ensemblemitglieds Mona Kempf, die ihr Werk mit dem Orchester eigenständig einstudiert hatte und dieses dann auch noch selbst dirigierte. Am Freitag durften die Zuschauer an der Weltpremiere teilhaben und sich durch den Titel „To You“ selbst emotional angesprochen fühlen. Dies war ein ganz besonderes Geschenk an das begeisterte Publikum. Zum Abschluss befand sich das Ensemble dann „Am Ende der Welt“. Hans Zimmers Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ wurde unter der Leitung von Andreas Sekulla mit Leidenschaft und großem Können dargeboten. Man hätte dem Kammerorchester noch länger lauschen mögen, aber man wird nicht lange darben müssen, denn die Konzertreihe wird am nächsten Wochenende fortgesetzt, wenn das Sinfonieorchester am Freitag, den 22.2. in der Laurentiuskirche Oberderdingen und am Samstag, den 23.2. in der Stiftskirche in Bretten konzertiert.

Autor:

marc soedradjat aus Bretten

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