Kinderecke: Der 1. Mai ist „Tag der Arbeit“ und Feiertag
Der 1. Mai wird auch „Tag der Arbeit“ genannt und ist ein Feiertag. Anders als man bei seinem Namen erwarten könnte, arbeiten die meisten Menschen an diesem Tag also nicht, sondern haben frei. Wie kommt das?
Als im 19. Jahrhundert die ersten Fabriken entstanden, war es normal, dass die Menschen dort zwölf oder dreizehn Stunden am Tag arbeiteten. Die Arbeit war sehr anstrengend und schlecht bezahlt. Nicht viele Menschen hielten das über einen langen Zeitraum aus, viele wurden krank und etliche starben recht jung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kämpften daher immer mehr Arbeiter darum, dass ihre Arbeitsbedingungen verbessert wurden. Manche Arbeiter schlossen sich zu so genannten Gewerkschaften zusammen, die sich auch heute noch darum bemühen, dass die Arbeit gerecht bezahlt und verteilt wird.
Zuerst forderten Arbeiter in den USA bessere Bedingungen
Am 1. Mai 1886 streikten in vielen Fabriken in den USA die Arbeiter, das heißt, sie gingen nicht zur Arbeit, sondern demonstrierten auf der Straße für kürzere Arbeitszeiten und bessere Bezahlung. Den Fabrikanten gefiel das gar nicht, sie entließen die Streikenden, und die Polizei ging gegen die Demonstranten vor. Viele Polizisten und Arbeiter wurden dabei verletzt, es gab sogar einige Tote. Trotzdem kämpften die Arbeiter in den USA und in Europa immer weiter um ihre Rechte.
In Deutschland Feiertag seit 1933
Ausgerechnet in der Zeit des Nationalsozialismus, nämlich 1933, wurde der 1. Mai in Deutschland zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften verboten, und von 1934 bis zum Ende des NS-Regimes 1945 wurde am 1. Mai nicht mehr für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert, sondern der „Nationalfeiertag des Deutschen Volkes“ begangen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Tag als Feiertag jedoch beibehalten, nun aber wieder in seiner ursprünglichen Bedeutung als Tag der Arbeit.
Auch heute finden in vielen Städten noch Maikundgebungen statt, die bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechtere Verteilung von Arbeit fordern. Viele Menschen aber machen am 1. Mai einfach einen schönen Ausflug oder besuchen eines der vielen Dorf- oder Straßenfeste.
Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.