Kinderecke: Was surrt und sticht? Die Stechmücke
Rote Stellen auf der Haut, die höllisch jucken – das kennt ihr bestimmt. Wahrscheinlich sind Stechmücken schuld daran. Weltweit gibt es über 3 500 Stechmückenarten, allein in Europa 104 Arten.
Stechmücken leben überall auf der Erde außer auf den Eisflächen der Polargebiete und in den Wüsten. Für ihre Entwicklung brauchen sie nämlich Wasser. Merkwürdigerweise gibt es auch keine Stechmücken auf Island. Wissenschaftler haben noch nicht herausgefunden, warum.
Nur Weibchen stechen
Die gute Nachricht: Es sind nur die Weibchen, die stechen. Sie brauchen Blut, damit ihre Eier nach der Paarung in ihrem Körper reifen. Die Männchen (und die Weibchen ansonsten auch) ernähren sich von Nektar und anderen zuckerhaltigen Pflanzensäften.
Mückenlarven leben im Wasser
Die Weibchen legen die Eier auf der Wasseroberfläche oder in der Nähe von Wasser ab. Aus ihnen schlüpfen die Larven, die ausschließlich im Wasser leben, aber Luft zum Atmen brauchen. Daher haben die länglichen, raupenähnlichen Tierchen am Hinterleib ein Atemrohr, durch das sie an der Wasseroberfläche Luft holen. Bei Störung tauchen sie mit schlängelnden Bewegungen ab. Ihr könnt das in Wasserfässern oder anderen stehenden Gewässern gut beobachten (es genügt schon etwas Wasser in einem Eimer oder auch in einem draußen vergessenen Sandförmchen). Nach einiger Zeit verpuppen sich die Larven. Auch die Puppen sind beweglich und können abtauchen. Aus ihnen schlüpfen schließlich die Mücken.
Nicht kratzen!
Dann geht das Spiel von vorne los: Die befruchteten Weibchen setzen sich beispielsweise auf einen Menschen (viele Arten stechen auch Tiere) und stechen ihn mit ihrem Rüssel. Dabei sondern sie eine Flüssigkeit ab, die dafür sorgt, dass das Blut, das sie saugen, flüssig bleibt und nicht gerinnt. Die rote Schwellung, die du davon bekommst, ist eine allergische Reaktion auf diese Flüssigkeit. Am besten hilft Kühlen dagegen, Kratzen macht den Stich meist nur noch schlimmer und er kann sich dabei auch entzünden. Gerade in tropischen Ländern gibt es viele Mücken, die Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber übertragen. Hierzulande ist das aber (noch) kein Problem.
Wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere
Auch wenn sie nerven, vor allem wenn sie nachts im Schlafzimmer um einen herumschwirren, so sind Mücken doch sehr wichtig für das Ökosystem. Sie und ihre Larven sind nämlich eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere wie zum Beispiel Spinnen, Vögel, Fische und andere Insektenfresser. Wenn man von Mücken verschont bleiben möchte, hilft es, im eigenen Garten dafür zu sorgen, dass dort keine Wasserstellen sind, an denen sie ihre Eier ablegen können. Gut ist auch, bei Dämmerung und Dunkelheit, der bevorzugten "Stechzeit", draußen lange Kleidung zu tragen. (ger)
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Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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