Kleine Hundeprofis im Kindergarten Schatzinsel
Mit Bravour den Hundeführerschein bestanden
Bretten-Dürrenbüchig (hk) Im Kindergarten Schatzinsel in Dürrenbüchig haben sich die Kleinen zu wahren Hundeprofis gemausert. Mit einem Therapiebegleithund namens Julchen an ihrer Seite haben sie den Hundeführerschein gemacht – und das mit Bravour. Doch bevor es so weit war, hat sich die kleine Gruppe seit November letzten Jahres mächtig ins Zeug gelegt, um sich auf die Hundeführerschein-Prüfung gut vorzubereiten.
So wurden beispielsweise etwaige Tierhaarallergien abgeklärt und Arbeitsblätter zu Themen wie „Was darf ein Hund fressen und was nicht?“ bearbeitet. Schließlich ist es schon für die Allerkleinsten wichtig zu wissen, welche Nahrungsmittel einem Hund Bauchschmerzen bereiten oder sogar giftig sind. Die Kinder haben gelernt, welche Regeln man beachten muss, wenn man einen Hund um sich hat und auch wie wichtig es ist, auf seine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Da die Besitzerin von Julchen, Tanja Seewald, mehrmals zu Gast im Kindergarten war, konnte sie stets zu Rate gezogen werden, um sicherzustellen, dass bei der Hundeführerschein-Prüfung auch alles glattläuft.
Kinder lernen Bedürfnisse der Hundedame zu respektieren
Die fand nun am 22. März vor Ort im Kindergarten statt. Bevor es an den praktischen Teil ging, wurden natürlich nochmal die wichtigsten Regeln besprochen. Die Kinder wussten sofort Bescheid: Wenn die Old English Bulldoge auf ihrer Ruhedecke liegt, heißt das: Jetzt müssen wir sie in Ruhe lassen. Das hat auch Diego verinnerlicht und weiß, dass man Julchen nicht streicheln darf, wenn sie auf ihrer Decke sitzt. So lernten die Kinder, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Hundedame zu respektieren. Auch Lilly erinnerte sich noch daran, dass man sich nach dem Hundestreicheln unbedingt die Hände waschen muss. Tanja Seewald erklärte den Kindern, dass erwachsene Hunde wie Julchen bis zu 18 Stunden am Tag schlafen – das brachte die Kleinen zum Lachen. „Hunde nehmen auch viel mehr wahr als wir Menschen und brauchen deshalb viel Ruhe und Schlaf“, meinte sie und erklärte, dass Julchen als Therapiebegleithund Kinder gerne um sich hat.
Fundierte Ausbildung ist unerlässlich
Den Weg zur Therapiebegleithundeausbildung fand Seewald durch ihren Beruf als Osteopathin. Regelmäßig habe sie ihren Hund mit in die Praxis genommen und Julchen sei dort bei den Patienten "super gut angekommen", mit ihrer ruhigen und sanften Art. Die Liebe und Freude an Hunden habe sie schließlich dazu bewogen, die Ausbildung zum Therapiebegleithund anzutreten. Dahinter stecke ein fundiertes Konzept, betont sie, obwohl die Ausbildung zum Therapiebegleithund in Deutschland nicht einheitlich geregelt sei. Es reiche nicht aus, einen freundlichen Hund zu haben, der gerne gestreichelt wird. Eine fundierte Ausbildung sei unerlässlich, um die Möglichkeiten und Grenzen dieser bereichernden Arbeit zu verstehen, sagt Seewald. Im Zentrum für Therapiehundearbeit Canoidea in Karlsruhe, wo Seewald sich und Julchen ausbilden ließ, liege der Schwerpunkt in der Ausbildung zum Therapiebegleithundeteam.
Die Schatzinsel-Kinder haben auch gelernt, dass man nicht alle Hunde streicheln oder füttern darf. Es sei wichtig, zuerst den Besitzer zu fragen, betonte Seewald. Die Kinder haben sich sogar durch Rechenaufgaben mit Hundewissen auseinandergesetzt und herausgefunden, wie schwer ein Hund ist. Die Kinder wissen nun auch, welche Körperteile zu einem Hund gehören, von den Ohren über die Augen, Nase und Schnauze bis hin zu den Pfoten und der Rute. Seewald war begeistert von dem „Fachwissen“ der Kinder: „Ihr seid toll! Ihr habt den Theorieteil mit 100 Punkten bestanden!“ Kindergartenleiterin Christiane Müller war ebenso begeistert und stolz auf ihre Schützlinge: "Ihr kennt euch jetzt richtig gut aus!"
Zum Abschluss gab es eine Urkunde
Dann ging in den praktischen Teil über. Die Kinder haben zusammen mit Julchen ein paar Tricks geübt, wie beispielsweise das „Verstecken“: Ein Kind versteckte einen Gegenstand und Julchen fand ihn auf Befehl ihres Frauchens. Zum Abschluss des Hundeführerschein-Projekts im Kindergarten wurde den Kindern natürlich auch noch eine Urkunde überreicht.
All das hat dazu beigetragen, dass die Begegnungen mit Hundedame Julchen nicht nur lehrreich, sondern auch richtig unterhaltsam war. Klar, dass zu Beginn einige Kinder ein bisschen unsicher waren, als Julchen das erste Mal durch die Tür tappste, berichtete Kindergartenleiterin Müller. Aber im Handumdrehen habe sie alle um ihre süße Schnauze gewickelt. Und wer weiß – vielleicht wird der Hundeführerschein schon bald zur festen Institution im Kindergarten Schatzinsel in Dürrenbüchig. Zumindest wäre das der Wunsch der Erzieherin.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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