Massive Corona-Krise in Peru
Solidaritätsaktion der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Bretten

Warteschlange vor den Toren der Pfarrei San Juan Bosco | Foto: Perukreis St. Laurentius
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  • Warteschlange vor den Toren der Pfarrei San Juan Bosco
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Bretten (kn) In Peru spitzt sich die Corona-Krise zu. Viele Menschen haben ihre Arbeit und Lebensgrundlage verloren. Davon ist auch Chosica, die rund 30 Kilometer von Lima entfernte Partnergemeinde der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Bretten, unmittelbar betroffen. Die dortige Kirchengemeinde San Juan Bosco organisiert Essen für die Ärmsten der Armen. Dafür benötigt sie jedoch dringend finanzielle Unterstützung. Daher hat der Perukreis der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Bretten eine solidarische Spendenaktion ins Leben gerufen und bittet eindringlich um Spenden.

Panikartige Flucht in Andendörfer

Der zweimonatige Shutdown habe dazu geführt, dass die Menschen nichts mehr zu essen hätten, informiert Gerd Mildau, Vorsitzender des Perukreises. Zehntausende der Ärmsten hätten sich panikartig und zu Fuß auf die Flucht aus der Hauptstadt Lima gemacht und kehrten auf der Suche nach Nahrung in ihre Andendörfer zurück. Die peruanische Regierung ergreife keine ausreichenden Hilfsmaßnahmen und versuche nicht, diese Fluchtbewegung aufzuhalten, so Mildau. Der Perukreis Bretten habe diese bedrückenden Informationen über Mails der Gemeindemitglieder der Partnergemeinde San Juan Bosco erhalten.

Pfarrgemeinde geht Geld für Nahrungsmittelspenden aus

Chosica ist etwa so groß wie Bretten und liegt 30 Kilometer von der Millionenstadt Lima entfernt am Fuß der Anden. In den Mails der Partnergemeinde werde bestätigt, was bei gezielter Suche im Internet auch aus peruanischen Online-Medien zu entnehmen sei. Die Pfarrgemeinde San Juan Bosco in Chosica verteile täglich Grundnahrungsmittel an die bedürftigen Menschen. Dafür gingen ihr jedoch die Gelder aus. Die Gemeinde benötige dringend Unterstützung, um vor Ort Hilfe leisten zu können und zu verhindern, dass sich noch mehr Menschen panikartig und zu Fuß oder mit illegalen Schleppern auf die Flucht in die Anden begäben.

Nach Quarantänezeit ist kein Notgroschen mehr übrig

Zu dieser ernsten Lage konnte es laut Mildau kommen, da die Strategie der Regierung seit fast zwei Monaten darauf abzielte, die Pandemie durch strikte Ausgangssperren und völliges Einfrieren des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft einzudämmen. Bisher seien jedoch keine Hilfsfonds an die Bevölkerung ausgezahlt oder Lebensmittelrationen durch die Behörden verteilt worden. Viele Menschen in Lima und Umgebung, also auch die zahlreichen Pendler aus Chosica, hätten nach der langen Quarantänezeit keinen Notgroschen mehr, um sich Nahrung zu kaufen. Sie hätten bisher immer von ihrer täglichen Arbeit „von der Hand in den Mund“, zum Beispiel als Tagelöhner oder Arbeiter in den Fabriken gelebt, so Mildau. In Peru gebe es zudem keinerlei Lohnfortzahlung oder Kurzarbeitergeld.

Täglich warten viele Menschen auf Nahrungsmittel

Die eingehenden Spendengelder würden direkt an die Pfarrgemeinde San Juan Bosco unter Verantwortung des Pfarrers Padre Rolando überwiesen. Diesen charismatischen, unermüdlichen, 90-jährigen Priester, hätten einige Gemeindemitglieder beim Besuch der peruanischen Delegation im Jahre 2000 in Bretten kennen und schätzen lernen können. Er leiste mit seinen aktiven Gemeindemitgliedern sehr viel, um die größte Not vor Ort zu lindern, so Mildau. Die Spenden würden verwendet, um die bedürftigen Menschen in Chosica mit Reis, Nudeln oder Kartoffeln zu versorgen, erläutert Mildau.

Peruanischer Winter steht bevor

Die kritische Lage in Peru werde vermutlich noch länger andauern als in Deutschland. Die Quarantäne soll zwar ab dem 15. Mai etwas gelockert werden. Ob dies in Lima und Umgebung gelingen werde, bleibe abzuwarten, sagt Mildau. Denn nun stehe der peruanische Winter mit neblig-kühlem Wetter in Lima, dem Hotspot des Coronavirus bevor. Und in Peru werde nicht wie in Deutschland die Anzahl der Infizierten flächendeckend mit PCR-Tests beobachtet, so die Informationen der Gemeindemitglieder von San Juan Bosco. Daher sei es dem Perukreis Bretten so wichtig, die peruanische Pfarrei in den bevorstehenden schweren Wochen finanziell zur Seite zu stehen.

Spenden bitte auf das Konto
IBAN DE68 6635 0036 0000 1206 26
Perukreis St. Laurentius Bretten
bei der Sparkasse Kraichgau
Stichwort: Solidaritätsaktion Peru

Spenden ab 100 Euro mit Angabe der Adresse wg. Spendenbescheinigung.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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