Verwirrspiel im Maislabyrinth
Irrgartenspaß in den Sommerferien
Die Sage des Minotaurus
Kennt ihr die Geschichte des Minotaurus? Der Minotaurus ist ein Fabelwesen in der griechischen Mythologie. Er hatte einen menschlichen Körper, sein Kopf war aber der eines Stieres. Er lebte auf Kreta und war sehr gefährlich. Minos, der König von Kreta, hatte ihn in ein Labyrinth gesperrt. Dort bekam er alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen aus Athen zu fressen. Die grausamen Menschenopfer waren eine Abmachung und verhinderten, dass Kreta gegen Athen einen Krieg führte. Theseus, ein Prinz aus Athen, machte sich auf, den Minotaurus zu besiegen. Von Ariadne, der Tochter des Minos, erhielt er eine Garnrolle. Während er in das Labyrinth ging, um den Minotaurus zu finden, rollte er das Garn ab. Nur so konnte er aus dem Irrgarten wieder herausfinden, nachdem er das Ungeheuer getötet hatte.
Labyrinthe: mal ein Rätsel, mal ein Wegenetz
Warum ich euch das erzähle? Ich war neulich auch in einem Labyrinth. Ein Labyrinth ist, wie gesagt, ein Irrgarten. Oder es muss nicht unbedingt ein Garten sein, auch ein Gewirr an Wegen oder Linien mit Sackgassen und Kurven, bei denen man nicht auf den ersten Blick erkennt, wie man hindurchgelangt, ist ein Labyrinth. Ihr kennt das sicher aus Zeitschriften, wo der Weg durch ein Labyrinth als Rätsel für Unterhaltung sorgt. Manche Städte gleichen einem Labyrinth, zum Beispiel Venedig in Italien, wo es nur Wasserstraßen für Boote und Gondeln gibt und man sich zu Fuß in kleinen Gassen und schmalen Wegen fortbewegt, die häufig die Richtung wechseln und bisweilen abrupt an einer Hauswand oder einem Kanal enden.
Maislabyrinthe
Glücklicherweise war ich in einem Labyrinth ohne Ungeheuer, nämlich in einem Maislabyrinth. Die Pflanze mit den gelben Kolben wird nämlich bis zu drei Metern hoch und wächst ganz schnell, perfekt also, um für einen Sommer ein Labyrinth erstehen zu lassen. Durch ein Labyrinth zu gehen, ist etwas ganz anderes, als Irrwege mit dem Finger auf dem Papier nachzufahren. Die mannshohen Pflanzen lassen einen nur den Weg direkt vor einem sehen und in Nullkommanichts hatte ich die Orientierung verloren. Ich war im Maislabyrinth des Luisenhofs in Flehingen. Dort muss man nach sechs Stationen suchen, die im Wegenetz versteckt sind. Ich habe lange gesucht und ich war mir eigentlich sicher, in jedem Weg gewesen zu sein, aber ich konnte nur vier Stationen finden. Da musste ich an Theseus denken und hätte gerne eine Garnrolle gehabt. (ger)
Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.