Lesertelefon zur Parkinson-Therapie: Welche ist für mich die richtige?

Foto: Deutsche Parkinson Vereinigung
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Zittern, Bewegungsverlangsamung, Steifigkeit – wer den Begriff Parkinson hört, denkt meist an die Hauptsymptome der Erkrankung. Doch kaum eine andere Krankheit ist mit einer solchen Vielfalt an Symptomen verbunden wie Parkinsonn.

pr-nrw. Zittern, Bewegungsverlangsamung, Steifigkeit – wer den Begriff Parkinson hört, denkt meist an die Hauptsymptome der Erkrankung. Doch kaum eine andere Krankheit ist mit einer solchen Vielfalt an Symptomen verbunden wie Parkinson – und nicht alle davon betreffen die Bewegungsfähigkeit. Zu Parkinson gehören ebenso nicht-motorische Anzeichen wie Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen, aber auch unspezifische Beschwerden wie Taubheitsgefühle und Schmerzen an Arm, Schulter oder Lendenwirbelsäule können frühe Hinweise auf eine Erkrankung sein. Die Auswirkung von Parkinson auf so unterschiedliche Körpersysteme stellt Mediziner vor die Herausforderung, für jeden Patienten den individuell passenden Therapie-Mix aus Medikamenten und begleitenden Angeboten zu finden. Dabei spielen neben den Symptomen das Lebensalter des Patienten und die Erkrankungsdauer eine wesentliche Rolle. Worauf es bei der Behandlung von Parkinson ankommt, dazu informieren Experten anlässlich des Welt-Parkinson-Tags 2018 die Leser der Brettener Woche am Lesertelefon am 12. April von 10 bis 14 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 5332211.

Mangel mit Folgen

Nach Angaben der Deutschen Parkinson Vereinigung sind mehr Menschen von Parkinson betroffen als bisher angenommen. „Neueste Zahlen der Krankenversicherer zeigen, dass wir von derzeit etwa 450.000 Patienten in Behandlung ausgehen müssen“, so Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung. Gemeinsam ist allen Betroffenen der Niedergang von Zellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin bilden. Dieser wiederum ist für die Übertragung von Signalen wichtig, die Körperbewegungen steuern. Die Folgen des Dopaminmangels sind von Mensch zu Mensch verschieden und äußern sich sowohl in motorischen wie nicht-motorischen Beschwerden. Dabei setzt die Krankheit langsam und oft unauffällig ein. Frühe Anzeichen wie Beeinträchtigungen des Riechsinns, Schlafstörungen oder eine leiser werdende Stimme werden oft nicht mit Parkinson in Verbindung gebracht. Spürbare körperliche Einschränkungen oder das für Parkinson-Patienten vermeintlich typische Zittern und die Bewegungsunfähigkeit treten erst auf, wenn die Krankheit schon sehr lange besteht. Dann sind bereits rund 70 Prozent der Dopamin produzierenden Nervenzellen ausgefallen.

Herausforderung Therapiefindung

Heute stehen zur Therapie von Parkinson wirksame und erprobte Medikamente und Verfahren zur Verfügung. Welche davon zum Einsatz kommen, hängt von der Wirkcharakteristik der Medikamente sowie vom Zeithorizont der Therapie ab – und damit zu einem wesentlichen Teil vom Erkrankungsalter. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie soll die steigende Lebenserwartung der Patienten stärker berücksichtigt werden, wenn es um die Therapiefindung geht. Bei jüngeren Patienten sollten die Vor- und Nachteile der verfügbaren Wirkstoffe genau abgewägt werden, um eine lange Wirksamkeit der Medikamente bei möglichst geringen Nebenwirkungen zu erreichen. Bei Parkinson-Patienten im höheren Lebensalter kann der Wechsel zu einem alternativen Wirkstoff helfen, das Risiko von Halluzinationen oder psychotischen Zuständen zu vermeiden. Zusätzlich zur medikamentösen Therapie müssen begleitende Therapiebausteine wie Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie an das Beschwerdebild und das Lebensalter der Patienten angepasst werden. Für die Patienten hat die Therapiewahl unmittelbaren Einfluss auf Lebensqualität und Perspektive: Während es für einen 40jährigen Parkinsonpatienten darauf ankommt, möglichst lange im Beruf zu bleiben, für die Familie da zu sein und sich auf 30 oder 40 Jahre Krankheitsdauer vorzubereiten, stehen bei älteren Patienten Therapieziele wie der Erhalt der Beweglichkeit und geistigen Leistungsfähigkeit sowie die Alltagsbewältigung im Vordergrund.

Experten am Telefon und im Chat

Wie wirksam sind die verschiedenen Substanzen – und welche Nebenwirkungen können sie mit sich bringen? Welche Langzeitkomplikationen sind möglich? Muss ich mich mit meinen Beschwerden abfinden oder kann ein Therapiewechsel Besserung bringen? Wann kommen Verfahren wie die Tiefe Hirnstimulation oder eine Pumpentherapie in Betracht?

Anlässlich des Welt-Parkinson-Tages 2018 stehen am Donnerstag, den 12. April folgende Experten zwischen 10 und 14 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 5 33 22 11 Rede und Antwort:

• Univ.-Prof. Dr. med. Richard Dodel; Inhaber des Lehrstuhls für Geriatrie an der Universität Duisburg-Essen und ärztlicher Leiter des Geriatrie-Zentrum Haus Berge, Essen
• Prof. Dr. Rüdiger Hilker-Roggendorf; Facharzt für Neurologie, Neurologische Intensivmedizin, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Klinikum Vest
• Priv.-Doz. Dr. med. Sabine Skodda; Fachärztin für Neurologie, Leitende Oberärztin der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum
• Prof. Dr. Dirk Woitalla; Facharzt für Neurologie, Chefarzt der Klinik für Neurologie, St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh, Essen

Im Anschluss an das Expertentelefon stehen von 17 bis 19 Uhr unter www.sprechstunde.chat zwei weitere Experten zum Thema „Parkinsontherapie bei jungen Patienten“ im Chat zur Verfügung:

• Priv.-Doz. Dr. med. Lothar Burghaus; Facharzt für Neurologie, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Heilig Geist-Krankenhaus Köln
• Dr. med. Michael Barbe; Facharzt für Neurologie, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Uniklinik Köln

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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