"Zum Thema Verkehr hat jeder seine eigene Betroffenheit"

Kathrin Breuer und Frank Schneidereit von der Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Bretten. | Foto: ch
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Einwohnerantrag „Erstellung eines Gesamtmobilitätskonzepts“ von Gemeinderat beschlossen

Bretten (ger) „Jeder Bürger hat zum Thema Verkehr seine eigene Betroffenheit – jeder aus seinem eigenen Blickwinkel der Verkehrsnutzung“, begründete Kathrin Breuer die mühelose Sammlung von 800 und damit doppelt so vielen Unterschriften, die für den Einwohnerantrag zur „Erstellung eines Gesamtmobilitätskonzeptes“ nötig waren (wir berichteten). Im Gemeinderat war im Juli die Zulässigkeit des Antrags festgestellt worden, in der gestrigen Sitzung beschloss das Gremium einstimmig die Beauftragung eines Gesamtmobilitätskonzepts durch die Verwaltung. 

Alle Mobilitätsarten und ihre Vernetzung betrachen

Frank Schneidereit, der zusammen mit Breuer die Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Bretten (BIVEB) im Rat vertrat, referierte nochmals kurz den Grundsatz der Initiative: „Wir wollen Lebensqualität durch Erreichbarkeit der wichtigsten Orte in der Stadt aus allen Stadtteilen und für alle Altersgruppen.“ Daher beantrage die BIVEB die zeitnahe Beauftragung eines solchen Konzepts an ein fachlich kompetentes Planungsbüro mit einer Expertise in der Erstellung von Mobilitätskonzepten. Besonders wichtig sei der Initiative, dass dabei alle Mobilitätsarten und deren Vernetzung betrachtet werde, dass Rahmenbedingungen – dazu gehört auch eine zeitliche Vorgabe – und Ziele definiert seien und dass vor allem auch Anregungen von den Bürgern und den Ratsfraktionen einbezogen werden.

"Wird viel Geld kosten"

Alle Fraktionen zeigten sich von der Notwendigkeit eines solchen Konzepts überzeugt und dankten der Initiative für den Anstoß. Martin Knecht (CDU) betonte im Namen der Fraktion, dass „alle Sparten des Verkehrs aufgenommen und miteinander zukunftsfähig in Abhängigkeit gesetzt werden müssen.“ Die Komplexität des Themas würde dazu führen, dass die Maßnahmen für ein Gesamtverkehrskonzept viel Geld kosten wird. „Ich hoffe, dass alle, die dieses Konzept fordern, auch bereit sind, entsprechend zu investieren.“ Renate Knauss (SPD) brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass sich viele Bürger beteiligen werden. Bernd Diernberger (Freie Wählervereinigung) begrüßte den Vorstoß: „Wir erwarten jetzt eine detaillierte Vorlage von der Verwaltung in der nächsten Sitzung.“

"Keine Gassen opfern"

Ute Kratzmeier (Grüne) merkte an, dass auch eine Vermeidung von Verkehr dazu gehöre und man ein solches Konzept in größerem Zusammenhang betrachten müsse: „Der jüngste Bericht des Weltklimarats macht deutlich, dass die Kommunen auch ihren Beitrag leisten müssen.“ Gerd Bischoff (FDP) wies darauf hin, dass es mit der Verkehrsplanung in Bretten nicht einfach werde, „schließlich wollen wir keine Gassen opfern.“ Hermann Fülberth (Die Linke) wünschte sich, dass bei dem Konzept der Fokus auf Machbarkeit, Zeit und Kosten gelegt werde.

Stein der Weisen dabei?

Oberbürgermeister Martin Wolff betonte, dass es wichtig sei, nachdem bisher nur einzelne Aspekte aufgegriffen worden seien, jetzt die Gesamtsituation zu betrachten. „Vielleicht ist ja der Stein der Weisen dabei.“ Zum Schluss ergriff noch einmal Schneidereit das Wort. Mit dem Verweis auf die junge Generation, die flexibel sein wolle und schon ganz anders denke, sagte er: „Wir müssen auch Anreize für andere Verkehrsmittel schaffen. Wir brauchen eine Vision, auch für unsere Kinder.“

Lesen Sie mehr auf unserer Themenseite Verkehrsentlastung. 

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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