Polizei durchsucht Wohnungen in der Region
Durchsuchungen nach Pyro-Einsatz bei KSC-Spiel

Foto: OFC Pictures - stock.adobe.com

Die aktuellen Entwicklungen in diesem Fall lesen Sie am Ende des Artikels.

Karlsruhe (kn) Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe durchsuchen Beamte des Polizeipräsidiums Karlsruhe mit Unterstützung von Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Einsatz seit heute Morgen, 10. Januar, mehrere Wohnungen in Karlsruhe, Landkreis Karlsruhe, Heidelberg, Baden-Baden, Landkreis Rastatt, Ortenaukreis und Neckar-Odenwald-Kreis. Grund für die Durchsuchungen ist das massive Abbrennen von Pyrotechnik beim Heimspiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli am 12. November letzten Jahres im BBBank Wildpark.

Elf Menschen durch Pyrotechnik verletzt

Kurz vor Spielbeginn der Zweitligabegegnung wurden auf der Südtribüne bengalische Fackeln, Rauchtöpfe, Böller und Silvesterraketen aus selbstgebauten Abschussvorrichtungen gezündet. Infolge der Rauchgase verletzten sich mindestens elf Stadionbesucher, darunter auch ein Kind. Die geschädigten Personen erlitten unter anderem Atemprobleme, Augenbrennen, starke Hustenanfälle, Halskratzen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Bei einer Person führte das Einatmen der Rauchgase mutmaßlich zum Verlust von sieben Prozent der Lungenkapazität.

Verdacht der schweren Körperverletzung und Freisetzung von Giften

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe leitete nach diesen Ereignissen mehrere Ermittlungsverfahren ein - unter anderem wegen des Verdachts der schweren Gefährdung durch Freisetzen von Giften, der gefährlichen Körperverletzung sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz - und beauftragte das Polizeipräsidium Karlsruhe mit den polizeilichen Ermittlungen. Dabei wurden auch Foto- und Videoaufnahmen gesichtet, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft belegen, dass sich der von den pyrotechnischen Gegenständen freigesetzte Rauch in hoher Konzentration unter dem Stadiondach sammelte. Mehrere tausend Stadionbesucher waren insbesondere auf der Südtribüne den freigesetzten Rauchgasen mit den darin enthaltenen giftigen Stoffen und Stoffverbindungen ungeschützt ausgesetzt. Hierunter befanden sich laut Polizei auch zahlreiche Kinder und Jugendliche.

"Gefährdung der Stadionbesucher billigend in Kauf genommen"

Im Rahmen der Ermittlungen seien die Adressaten der heutigen Durchsuchungsmaßnahmen in den Verdacht geraten, "sich gemeinschaftlich handelnd an der unkontrollierten Freisetzung der Stoffe  beteiligt sowie eine konkrete Gefährdung der Stadionbesucher an Leib oder Leben zumindest billigend in Kauf genommen zu haben", so die Staatsanwaltschaft.

Aktualisierung (10. Januar, 12 Uhr): Die Einsatzmaßnahmen wurden nach Angaben der Polizei gegen 9.30 Uhr beendet. Bei den Durchsuchungen wurden diverse Beweismittel, darunter pyrotechnische Gegenstände und Vermummungsmaterialien, sichergestellt.

Alles rund um den Karlsruher SC lesen Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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