Trotz Prävention
Mehr Geisterfahrer auf den Südwest-Straßen unterwegs

Im Südwesten ist die Gefahr durch Geisterfahrer auf den Straßen zuletzt deutlich gewachsen. | Foto: Daniel Maurer/dpa
  • Im Südwesten ist die Gefahr durch Geisterfahrer auf den Straßen zuletzt deutlich gewachsen.
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Stuttgart (dpa/lsw) Im Südwesten ist die Gefahr durch Geisterfahrer auf den Straßen zuletzt deutlich gewachsen. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Tim Bückner hervor. Danach wurden im vergangenen Jahr 391 Falschfahrten im Land erfasst - das ist eine Steigerung um rund 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2021 gingen 357 Gefahrenmeldungen dieser Art ein, 2020 waren es 326.

33 Unfälle wegen Geisterfahrern im vergangenen Jahr

Die Geisterfahrer verursachten im vergangenen Jahr auch mehr Unfälle. 33 Mal krachte es deshalb in 2022 in Baden-Württemberg. 23 Personen wurden dabei leicht und 17 schwer verletzt. Drei Menschen kamen bei Geisterfahrer-Unfällen ums Leben. 2021 lag die Zahl der Unfälle nur bei 24. Die meisten Unfallverursacher sind zwischen 25 und 64 Jahre alt.

Sämtliche Präventionsmaßnahmen umgesetzt

Falschfahren könne eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit darstellen, die von den zuständigen Behörden verfolgt werde, betonte Innenminister Thomas Strobl (CDU) in dem Schreiben. Bereits in den Jahren 2013/2014 hätten die örtlich zuständigen Verkehrsschau- und Unfallkommissionen alle Anschlussstellen im Land in Augenschein genommen. «Beschilderung, Markierung und Wegweisung wurden auf einwandfreien Zustand, Sichtbarkeit und Verständlichkeit überprüft und erforderlichenfalls ergänzt.» In dem Bereich seien sämtliche Präventionsmaßnahmen umgesetzt worden.

Rüttelstreifen als Warnsignal

In dem Schreiben wird unter anderem das Präventionsprojekt an der Bundesstraße 29 erwähnt, wo vor einigen Jahren an den Auf- und Abfahrten bei Schwäbisch Gmünd und Lorch sogenannte Rüttelstreifen installiert wurden. Mit diesen sollen Falschfahrer bereits bei der falschen Auffahrt auf die Bundesstraße durch in den Asphalt gefräste Rillen gewarnt werden.

Größtes Potenzial bei technischen Lösungen

Die Gesamtkosten für die Teststrecke bezifferte das Ministerium auf rund 27.000 Euro. Seit Einrichtung der Rüttelstreifen an drei Abfahrten, so Strobl, sei es dort zu keiner Falschfahrt mehr gekommen. Es sei aber nicht beabsichtigt, weitere Rüttelstreifen an Anschlussstellen von Bundesstraßen einzurichten.
«Bei der Vermeidung von Falschfahrten werden technischen Lösungen (Kommunikation Fahrzeug zu Infrastruktur, autonomes Fahren) das größte Potenzial zur Reduzierung der Fallzahlen beigemessen», betonte der Minister.

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Kraichgau News aus Bretten

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