Starkregen sorgt für Chaos in Stadtteil
Überschwemmungen in Kraichtaler Stadtteil Unteröwisheim

Ein Unwetter mit Starkregen hat am heutigen Donnerstag, 8. Juli, in mehreren Straßen des Kraichtaler Stadtteils Unteröwisheim für Überschwemmungen gesorgt.  | Foto: Leonard Buchner / Einsatz-Report24
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  • Ein Unwetter mit Starkregen hat am heutigen Donnerstag, 8. Juli, in mehreren Straßen des Kraichtaler Stadtteils Unteröwisheim für Überschwemmungen gesorgt.
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Kraichtal-Unteröwisheim (kn/hk) Ein Unwetter mit Starkregen hat am Donnerstag, 8. Juli, in mehreren Straßen des Kraichtaler Stadtteils Unteröwisheim für Überschwemmungen gesorgt. Betroffen sind dabei vor allem Häuser in der Heidelsheimer Straße, der Straße "Im Welzemer" und "Am Ladenbergle". Nach ersten Erkenntnissen war es eine Unwetterzelle, die am Nachmittag über den Südwesten zog und sich mit Starkregen unter anderem auch über Unteröwisheim entlud. Dabei waren es offenbar nicht nur die Wassermassen von oben, die für Chaos sorgten. Von einem angrenzenden Feld drückten gemeinsam mit dem Wasser auch Schlamm, Lehm und Geröll in das Wohngebiet in Unteröwisheim.

Keller laufen voll - Straßenzüge unter Wasser

Während des Unwetters liefen offenbar mehrere Keller voll und ganze Straßenzüge standen plötzlich unter Wasser. Die Feuerwehr Kraichtal löste gegen 12.30 Uhr Großalarm aus, um alle Einsatzstellen bewältigen zu können. Mit Wassersaugern, Tauchpumpen und zahlreichen Einsatzkräften wurden die Aufräumarbeiten angegangen. Die Schäden können derweil noch nicht beziffert werden.

„Uns fehlen die Worte“

Auch die Anwohner-Familie G. ist von den Ereignissen des Tages betroffen: „Uns fehlen die Worte“, sagen die Eheleute am späten Nachmittag, als die Einsatzkräfte der Feuerwehr dabei sind, das Feld zu räumen. Das Ehepaar war zum Zeitpunkt des Geschehens nicht daheim gewesen und über eine eigens eingerichtete Hochwassser-WhatsApp-Gruppe informiert worden. Als Familie G. nach Hause kam, war die Feuerwehr bereits vor Ort. „Zum Glück konnten wir das Wasser bei uns im Keller selber wegmachen, aber viele andere Keller aus der Nachbarschaft sind vollgelaufen“, berichten sie. Ihrer Meinung nach spiele die Art und Weise der Landbewirtschaftung auf den Äckern eine große Rolle. Von dort seien Wassermassen, Schlamm und Geröll ins angrenzende Wohngebiet gespült worden. Auf den Äckern werde auf einer großen Fläche ausschließlich Mais angebaut. In jüngster Zeit sei der Stadtteil Unteröwisheim immer wieder von Starkregen betroffen gewesen. „Das ist schon das dritte Mal und viel schlimmer als sonst. Das Wasser stand viel höher – hinter unserem Haus waren es 15 Zentimeter.“ Man habe schon die ganze Zeit befürchtet, dass es wieder soweit kommen werde – „so lange sich da oben auf den Äckern nichts tut“, machen sie ihrem Ärger Luft.

Anwohner sind mit den Nerven am Ende

Im Gespräch mit der Brettener Woche/kraichgau.news lässt der Kommandant der Feuerwehr Kraichtal, Mathias Bauer, den Tag Revue passieren. „Ich war zu dem Zeitpunkt in Bruchsal – dort hatte es ein wenig geregnet – und wurde von der Meldung aus Kraichtal überrascht.“ Das Wohngebiet sei dieses Jahr schon zum vierten Mal von Starkregen-Ereignissen betroffen gewesen. „Die Anwohner kennen sich schon aus mit den Aufräumarbeiten, sind aber auch mit den Nerven am Ende – das muss man ganz klar sagen“, so Bauer. Schwerpunktmäßig wurde im Laufe des Tages von den Einsatzkräften das Wasser aus Kellern der Anwohner ausgepumpt. Übrig bleibe dann Schlamm, den man mit Pumpen nur schwer entfernen könne. „Dann bleibt nichts anderes übrig, als mit Schaufeln und Eimern den Schlamm zu entfernen“, erklärt der Feuerwehr-Kommandant. Die Straßen könne man vergleichsweise leichter mit Wasser sauber spülen. Da bestehe dann allerdings die Gefahr, dass die Abflüsse verstopft würden. Deshalb sei heute auch eine Fachfirma vor Ort gewesen sein, die Kanalreinigungen durchgeführt hat.

„Jetzt ist Handeln angesagt“

Gegen 17.15 Uhr, so Bauer, wurde das Einsatzgeschehen beendet und alle Einsatzstellen waren abgearbeitet. „Jetzt müssen wir unsere Fahrzeuge und Geräte reinigen, damit alles wieder einsatzbereit ist.“ Bürgermeister Tobias Borho habe sich den Tag über ein Bild vom Ort des Geschehens gemacht. „Weil das Gebiet schon mehrfach betroffen war, ist jetzt Handeln angesagt“, betont der Feuerwehr-Kommandant. Der Gesamtschaden sei aktuell noch schwer abzuschätzen. Insgesamt war die Feuerwehr Kraichtal mit zehn Fahrzeugen und 65 Einsatzkräften im Einsatz.

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Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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