Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) geht verstärkt gegen Verstöße vor

Verkehrsunternehmen starten gemeinsame Aktionen zur Maskenkontrolle

Landkreis Karlsruhe (kn) Die Verkehrsunternehmen im Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) gehen nach eigenen Angaben verstärkt gegen Maskenmuffel vor. Zusammen mit den kommunalen Ordnungsämtern würden in den kommendenWochen regelmäßig Schwerpunktkontrollen durchgeführt und Fahrgäste ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz konsequent mit Bußgeldern bis zu 100 Euro belegt. Bei vorsätzlichem Handeln könne es noch teurer werden, so der KVV. Der Startschuss zu den Aktionen fiel am Dienstag, 18. August, in Baden-Baden. Am heutigen Mittwoch wurde in der Karlsruher Innenstadt kontrolliert.

"Wir akzeptieren keine Maskenmuffel"

„Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Fahrgästen. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ist für einen sicheren ÖPNV unverzichtbar, um der Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken und das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen", betont Alexander Pischon, Geschäftsführer des KVV. Und weiter: "Leider beobachten wir, dass sich eine gewisse Nachlässigkeit einschleicht. Da unsere Fahrscheinprüferbislang keine rechtliche Handhabe haben, Bußgelder zu verhängen, sind wir in Baden-Baden und Karlsruhe jetzt aktiv auf die städtischen Kollegen der Ordnungsämter zugegangen  und haben hier eine super Unterstützung erfahren." Er wolle, dass sich herumspreche: "Wir akzeptieren keine Maskenmuffel", so der KVV-Chef. 

Anzeige und Strafe bei Nichteinhaltung der Maskenpflicht

Bei der ersten gemeinsamen Kontrolle von Ordnungsamt und Verkehrsbetrieben in den Baden-Badener Bussen zeigte sich, dass ein Großteil der Fahrgäste sich an die Verordnung hält. Einige würden, so Pischon, die Maskenpflicht jedoch nicht ernst nehmen und seien überrascht gewesen, von zwei uniformierten Mitarbeitern des städtischen Ordnungsdienstes angesprochen zu werden. So zum Beispiel zwei ältere Damen, die ohne Mund-Nasen-Schutz im voll besetzten Bus unterwegs waren. Auf sie kommt nun eine Anzeige zu. Darüber hinaus seien die Frauen aufgefordert worden, umgehend eine Maske aufzuziehen, sonst müssten sie das Fahrzeug verlassen, sagt  Mary Joyce, die beim KVV für rund 200 Fahrscheinprüfer zuständig ist.

Neun Anzeigen und zehn Verwarnungen

Weiter hinten im Bus rückt derweil eine Frau mittleren Alters schnell die beim Telefonieren unters Kinn geschobene Maske an die richtige Stelle, als die uniformierten Beamten einsteigen. Die kennen indes kein Pardon. Auch die Frau wird Post von der Bußgeldstelle bekommen. Insgesamt werden bei der vierstündigen Kontrolle von neun Fahrgästen die Personalien für Anzeigen aufgenommen und zehn mündliche Verwarnungen ausgesprochen.

"Regelmäßige Schwerpunktkontrollen in Karlsruhe"

In Karlsruhe waren am heutigen Mittwochmorgen das erste Mal drei Mitarbeiter des Ordnungsamtes zusammen mit vier Fahrscheinprüfern zur Maskenkontrolle unterwegs. „Wir haben gerade zu Beginn der Corona-Krise immer wieder in den Bahnen und Bussen kontrolliert“, erklärt Steffen Wurm vom kommunalen Ordnungsdienst. „Mit Blick auf die wieder steigenden Infektionszahlen werden wir jetzt gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben regelmäßige Schwerpunktkontrollen zu unterschiedlichen Zeiten etablieren.“Zwischen acht und elf Uhr trafen seine Mitarbeiter in den Straßen- und Stadtbahnen im Zentrum allerdings nahezu ausschließlich auf Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz. Mündlich verwarnt wurden nur einige wenige, die lediglich den Mund, aber nicht die Nase bedeckt hatten.

Mit Attest von Maske befreit

Sowohl in Baden-Baden als auch in Karlsruhe trafen die Kontrollteams indes auch auf Fahrgäste, die aufgrund von Krankheit keinen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Diese Fahrgäste müssten ein Attest mit sich führen, das sie von der Maskenpflicht befreit. „Wichtig ist uns, dass unsere Kunden dafür sensibilisiert sind und niemanden vorverurteilen“, betont KVV-Chef Pischon. „Wir freuen uns, dass eine gewisse soziale Kontrolle untereinander herrscht und Fahrgäste angesprochen werden, die ohne Maske unterwegs sind. Aber man sollte im Auge behalten, dass es sich auch um eine Person mit Attest handeln kann.“ 

Die Ausnahmeregelungen bei der Maskenpflicht für unter anderem Kinder und chronisch Kranke finden Sie hier.

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