Das Cello im Flugzeug – oder die Liebe einer außergewöhnlichen Musikerin zu ihrem Instrument
Augsburger Cellistin bringt ihr erstes Soloalbum raus – und räumt mit allen Vorurteilen auf
(TRD) Als „magisches“ Instrument bezeichnet Ruth Maria Rossel ihr Cello und so auch der Name ihres ersten Soloalbums: „My Magic Cello!“ zeigt die tiefe emotionale Bindung der Augsburgerin zu ihrem Cello, der ihr Talent quasi in die Wiege gelegt wurde: Der Vater spielte in einer Band für Tanzmusik, beide Elternteile waren leidenschaftliche Tänzer, die eine große Schwester lernt Klavier, die andere Geige. So liegt es nahe, dass Ruth als Neunjährige beginnt, Cello spielen zu lernen. Bereits mit 15 Jahren war ihr klar, dass sie ihre Leidenschaft zur Profession machen will und prompt wurde sie am Augsburger Leopold-Mozart-Zentrum als Frühstudentin aufgenommen, worauf ein Studium an den Musikhochschulen Würzburg und Stuttgart sowie am Salzburger Mozarteum folgte, welches sie durch Stipendien des Österreichischen Akademischen Austauschdienstes und der Internationalen Sommerakademie Salzburg erweiterte.
Seither begleitet sie das Instrument überall hin, was sich nicht immer als einfache Mission darstellt: „Wenn ich fliege, muss ich sogar einen zweiten Sitzplatz im Flugzeug buchen, um mein Cello mitnehmen zu können.“ Für‘s Handgepäck zu groß, für‘s Sperrgepäck zu fragil, zeigt diese Geschichte, welchen besonderen Platz das Instrument im Leben der Musikerin hat und genau deswegen auch ihr Soloalbum: „Nachdem ich lange im Duo mit meiner Schwester und im Trio Ardor musiziert und produziert habe, möchte ich nun das Cello ins Rampenlicht stellen und beweisen, dass es sich selbst genügt“, so Ruth Maria Rossel. Und das gelingt ihr: In einer Mischung aus Tango, Salsa und Johann Sebastian Bach beweist Ruth Maria Rossel nicht nur ihr Talent zum Musizieren, sondern auch zum Komponieren und Arrangieren.
In 13 Stücken, aufgenommen mit einer ungewöhnlich aufwändigen Technik, gemischt und gemastert in New York City in Zusammenarbeit mit ihrem Produzenten Cornelius Claudio Kreusch, räumt Ruth Maria Rossel auf mit den alten Klischees des Cellos: Nicht nur Klassik ist möglich sondern jede erdenkliche Musikrichtung, nicht nur Begleitinstrument sondern sich selbst genügend, „schwingt, swingt und singt, weint, lacht und tanzt das Cello – kurz, es lebt!“ (Zitat: Oliver Hochkeppel, Musik-Ressort der Süddeutschen Zeitung).
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