Flyer für Erhalt und Sanierung alter Bausubstanz
Denkmalnetzwerk zieht Kreise
Region (kn) „Diese Gebäude bieten viel Platz für die Familie mit großem Garten, Scheune und Stall, und sie ermöglichen auch die Haltung von Tieren. Der große Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.“ Leonie Paulig gerät ins Schwärmen, wenn sie Besuchern ihr Domizil im Birkenfelder Ortsteil Gräfenhausen zeigt. „Solche Häuser halten noch viele hundert Jahre“, sagt die junge Frau, die die ehemalige Perlmuttfabrik aus dem Jahr 1898 zusammen mit ihrem Mann nachhaltig saniert und so ein Abrissobjekt in ein echtes Kleinod verwandelt hat. Paulig, ehemals Klimaschutzmanagerin im Energie- und Bauberatungszentrum (ebz), das heute „keep“ heißt, war Gründungsmitglied des Netzwerks „Fachpartner Denkmalpflege und Fachwerk“. Dieser Zusammenschluss, der mittlerweile von Klimaschutzmanagerin Lisa Andes betreut wird, bringt Hauseigentümer, Fachleute aus Handwerk und Planung sowie Beschäftigte aus der Verwaltung zusammen. Das gemeinsame Ziel ist der Erhalt von denkmalgeschützten und erhaltenswerten Gebäuden. Es werden unter anderem Denkmalfahrten, Vorträge und Ausstellungen. „Ein Stammtisch ist geplant, sobald es Corona zulässt“, verrät Andes.
Erhalt von kulturellem Erbe in Ortsbildern
Mit zwei Fachwerkbüchern, die gemeinsam mit dem Verlagshaus Jeff S. Klotz herausgegeben wurden, und einem neuen Faltblatt will das Netzwerk zudem weitere Mitglieder gewinnen, denn „um die Energiewende umzusetzen, braucht es viel Beratung, die wir mit vielen Experten anbieten“, sagt keep-Geschäftsführerin Edith Marqués Berger. Auch auf Landesebene werden die Aktivitäten mit Interesse verfolgt. So war Barbara Saebel, Sprecherin im Landtag für Denkmalschutz und Kulturerbe, kürzlich zum zweiten Mal zu Gast bei keep. „Ihr Netzwerk ist landesweit einmalig und vorbildhaft beim Erhalt unseres kulturellen Erbes in den Ortsbildern“, lobte die Abgeordnete und verriet, dass sie den Aufbau bereits seit Jahren verfolge. „Die über die keep, Broschüren und die Internetseite organisierte niederschwellige Ansprache von Bauherren, die sich die Sanierung eines historischen Gebäudes bereits zugetraut haben und Erfolg hatten, wirkt weit ins Land hinein und über den Enzkreis hinaus“, so Saebel.
Beratung für die Sanierung historischer Altbauten
Als Besonderheit hebt Lisa Andes die Beratung speziell für die Sanierung historischer Altbauten hervor. Davon hat auch Leonie Paulig in Gräfenhausen profitiert: Bei der Sanierung und Renovierung ihres Hauses wurde umfassend auf Nachhaltigkeit geachtet. nur ökologische Baustoffe, möglichst viel erhalten und wiederverwerten. Ein besonderer Vorteil des Netzwerks: Es werden auch historische Baumaterialien und Gegenstände für die Inneneinrichtung weitergegeben. Die Broschüren liegen in Kürze in den Rathäusern und im Landratsamt auf oder können direkt bei lisa.andes@enzkreis.de angefordert werden. Sie ist auch Ansprechpartnerin für diejenigen, die als Bauherr, Handwerker oder Architekt mitmachen wollen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.