Die schlechten Erfahrungen eines Paten
Der Walzbachtaler Jubilar in Röhren gefasst
Walzbachtal (wb) Zu einem Jubiläum gehört im Allgemeinen auch die Aufzählung besonderer Ereignisse im Dasein des Jubilares. Der Zusammenschluss der Orte Jöhlingen und Wössingen zur Gemeinde Walzbachtal vor 50 Jahren ist ein solches Jubiläum. Der Namensgeber der Orte, der Mit-Jubilar Walzbach, sollte da nicht vergessen werden, musste er doch noch während der Eigenständigkeit der Gemeinden, wenige Jahre vor der Fusion, so einiges erdulden.
Verlorene Idylle oder ökonomischer Mehrwert?
Wössingen und Jöhlingen sind mit Weingarten die einzigen Orte, durch deren Mitte der Walzbach fließt. Noch in den 1950er Jahren tat der Bach dies in einem offenen Bachbett durch die drei Dörfer. Als die betriebsame Bautätigkeit Anfang der 60er Jahre immer mehr Fahrt aufnahm, war es jedoch um diese Idylle geschehen. Er wurde verrohrt, also unter die Erde verlegt. Dies geschah nahezu zeitgleich in allen drei Orten. In Wössingen erinnert zumindest der darüber liegende Bachweg an seine unterirdische Existenz. In Jöhlingen ist er nur noch auf einigen Bildern verewigt. In Weingarten ist zumindest sein Oberlauf offen und mit Mühlrädern, Wehren und Ruheplätzen schön gestaltet. Ansonsten sind über dem Bach inzwischen Straßen und Wege entstanden, die dem rasanten wirtschaftlichen Fortschritt seit den frühen 1960er-Jahren Rechnung tragen. Immerhin gibt es außerhalb der Orte heute wieder viele Stellen, an denen der Bach zugänglich ist.
Wehmut bei älteren Bewohnern
Dennoch wird sich so mancher ältere Bewohner der Dörfer mit ein wenig Wehmut an die verlorene Idylle zurückerinnern. Sorgen macht zudem der Wassermangel an seinem Ober- und Unterlauf, wo derzeit sein Bachbett an beiden Enden ausgetrocknet ist.
Autor:Werner Binder aus Region |
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