Leuchtturmprojekt ohne öffentliche Mittel
Einbau von Lüpertz-Kunstwerk in Karlsruher U-Strab

"GENESIS - Werke und Tage" heißt das Werk von Markus Lüpertz.
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Karlsruhe (kn) Um fünf Uhr am Montag, 8. August, war der Einbau des ersten von 13 noch zu installierenden Kunstwerken von Markus Lüpertz an den U-Bahn-Haltestellen in Karlsruhe abgeschlossen: Pünktlich zur Fahrt der ersten Bahnen war das Kunstwerk in der Kaiserstraße, Haltestelle Süd, schon abgedeckt. Das Gesamtwerk mit 14 großformatigen Keramikreliefs lebt auch von der Überraschung.

Millimeter-Arbeit mit 150 Kilogramm-Platten

Der Start der Arbeiten mit einem qualifizierten Handwerksteam begann schon um 22 Uhr mit der Anlieferung und dem Transport der einzelnen Bildplatten über den Aufzug nach unten. Zehn Platten, jede in der Größe 80 mal 100 Zentimeter und zwischen 110 bis 150 Kilogramm schwer, wurden auf den Bahnsteig verbracht, der an dieser Stelle gesichert wurde. Jede Platte hat seitlich eine Kennung und alle mussten so transportiert und zwischengelagert werden, sodass dann ab null Uhr mit der Hängung begonnen werden konnte. Dies geschah über einen Portalkran und ein speziell angefertigtes Hebewerkzeug mit Rahmen. Dabei wird immer eine Platte hochgehoben und präzise in die bereits vorbereitete Wandnische in sehr stabile Halterungen eingehängt. 

Film zur Entstehung des Projekts

Die sicherheitstechnischen Auflagen und die organisatorischen Maßnahmen wurden in mehreren Treffen mit der Karlsruher Schieneninfrastruktur-GmbH (KASIG) und den VBK vorab präzise festgelegt. Insbesondere auch deshalb, weil der Start des Einbaues noch bei laufendem Bahnbetrieb erfolgte, der erst ab 1.30 Uhr endete. Der vom Initiator und seit sieben Jahren Organisator des gesamten Projektes,  Anton Goll, gegründete Förderverein Karlsruhe Kunst Erfahren hatte im Übrigen auf der Kunstmesse art Karlsruhe schon einmalige Einblicke zur Entstehung des Gesamtprojektes, unter anderem in Form eines Filmes gegeben.

"GENESIS - Werke und Tage"

Das Werk besteht aus 14 monumentalen Keramik-Reliefs von jeweils vier mal zwei Metern. Die komplette neue U-Bahn in Karlsruhe, mit allen ihren sieben Stationen, wird zukünftig zu einer Kunstmeile mit den Werken eines Künstlers und mit einem Thema: "GENESIS - Werke und Tage". Der Zyklus in Anlehnung an die Schöpfungsgeschichte wurde von dem international renommierten Künstler Lüpertz in jahrlanger Arbeit geschaffen. Dabei wird auch die künstlerische Umsetzung der vier Elemente hervorstechen. "Die U-Bahn ist eine Röhre und bereit für eine Fahrt durch die Unterwelt", so Lüpertz. Eine schöpferische Reise vom Dunkel ins Licht. An die Keramik habe ihn sein Freund Eduardo Chillida bei Hans Spinner in Südfrankreich vor vielen Jahren herangeführt. Die Möglichkeit, eine bedeutende Arbeit mit diesem Werkstoff zu erschaffen, habe mit dem Bau der U-Bahn und dem Engagement von Anton Goll ihre aktuelle Realität erlangt, so der Künstler.

Leuchtturmprojekt ohne öffentliche Mittel

Dieses Leuchtturmprojekt wurde völlig ohne öffentliche Mittel realisiert. Die Finanzierung erfolgte durch die Begeisterung von Unternehmen und privaten Förderern durch den Initiator, die alle dem Künstler Markus Lüpertz bei der Art der Ausführung, der Größe und der Wahl des Themas und damit der Ausstattung der U-Bahn völlig freie Hand ließen. Das Werk wird noch in diesem Jahr in der Karlsruher U-Bahn installiert und der Stadt Karlsruhe für diesen Zweck seitens des Vereins mindestens für sieben Jahre zur Verfügung gestellt.

Information:
Die lange Fertigungsphase, Verteuerung der Produktion und des Einbaus erfordert weiteres finanzielles Engagement. Auf der Webseite von karlsruhe-kunst-erfahren kann man sich informieren und sich mannigfaltig einbringen. Weitere Informationen zum Jahrhundertprojekt www.genesis-lüpertz.de.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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