Heimat- und Kulturverein organisiert vier coronakonforme Open-Air-Veranstaltungen in Gondelsheim
Kultursommer in Gondelsheim findet Fortsetzung
Gondelsheim (kn) Der Kleine Kultursommer des Heimat- und Kulturvereins Gondelsheim findet eine Fortsetzung. „Kunst und Kultur hat es in Corona-Zeiten besonders schwer. Deshalb hatten wir im vergangenen Jahr kurzfristig ein Programm organisiert. Und die Resonanz darauf war mehr als erfreulich“, sagt der Vereinsvorsitzende und Bürgermeister der Gemeinde, Markus Rupp. Und weiter: „Daher war es klar, auch diesen Sommer wieder einige Veranstaltungen anzubieten.“ Vier solcher Freiluft-Kulturangebote an verschiedenen öffentlichen Plätzen im Ort stehen auf dem Programm zwischen Ende Juli und Mitte August. „Endlich wieder mit Publikum und Live-Darbietungen“, ergänzt Rupps Stellvertreter Manfred Schleicher.
"Clavigo" von Johann Wolfgang von Goethe
Den Auftakt am Freitag, 30. Juli, macht "Clavigo" von Johann Wolfgang von Goethe. Das Trauerspiel um die Irrungen und Wirrungen eines Karrieristen am spanischen Königshof hat auch nach 250 Jahren nichts von seiner Aktualität eingebüßt und gilt daher als eines der besten Theaterstücke Goethes. Aufgeführt wird das Stück vom Teatro Gillardo im Innenhof des Gasthauses Loewenthor. Beginn ist um 20.30 Uhr, der Eintritt kostet zehn Euro (Verzehr-Bon).
Wie der Strom nach Gondelsheim kam
Weiter geht es dann am Freitag, 13. August, um 19.30 Uhr. Unter der Linde beim Rathausplatz dreht Thomas Adam die Uhr um 100 Jahre zurück. 1921 ging Gondelsheim ans Stromnetz. Die Elektrifizierung brachte einen gewaltigen Modernisierungsschub für das Leben der Menschen. „In den Dörfern gehen die Lichter an – wie vor 100 Jahren die Stromversorgung ins Saalbachtal kam“ – so betitelt Historiker Adam seine Ausführungen, die ihn bis in die Neuzeit der Kraichgaugemeinde führen wird. Der Eintritt ist frei.
Der Teufel und der Kasper
Die Kulisse für das Gastspiel des Karlsruher Marotte-Figurentheaters bietet abermals der Rathausplatz. Am Donnerstag, 2. September, um 19.30 Uhr ist es soweit. Auf dem Spielplan steht „17, blond und scharf wie Rettich“. Unbeeindruckt von der Welt ringsum spielt Kasper als unumschränkter Intendant an der Spitze seiner Theatertruppe sein immer gleiches Stück „17, blond und scharf wie Rettich“. Ein Dauerbrenner der tiefergelegten Unterhaltung. Brav und bieder hocken die angejahrten Mitarbeiter in ihren Nischen und geben routiniert ihre Rollen. Doch da ist einer, der mehr will – Teufel, Kaspers ewiger Widerpart, begehrt auf, kratzt am Lack und stößt in den Köpfen von Kaspers einseitigen Mitarbeitern einen noch nie gedachten Gedanken an: Ihr seid mehr! Ihr seid moderne Persönlichkeiten. Ein Stein kommt ins Rollen und Kaspers Welt gerät ins Wanken. Der Eintritt kostet acht Euro.
Eine Lesung zum Abschluss
Den Abschluss des Kleinen Kultursommers bildet eine Lesung. Unter der Linde am Rathausplatz präsentiert der Gondelsheimer Künstler und Mitglied des Heimat- und Kulturvereins, Karl Vollmer, Auszüge aus seinem neuen Werk „Die Hand spannen“. Darin animiert der Autor zum Nachdenken, Innehalten und zum genauen Hinsehen. Die Texte umkreisen Tagesaktuelles wie die Corona-Pandemie, Begegnungen mit Menschen der unterschiedlichsten Art, Traumbilder, Grotesken, Phantasien, Reflexionen zu Kunst, Kultur- und Lebenserfahrung: Wie können wir denn leben? Die Lesung findet am Samstag, 11. September, um 19.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Anmeldung ist nötig
Wie bei allen Veranstaltungen ist die Zahl der Besucher begrenzt und es gelten die Verordnungen des Landes Baden-Württemberg. Zumal bei schlechtem Wetter die Veranstaltungen in Innenräumen stattfinden werden. Deshalb ist eine vorherige Anmeldung bis eine Woche vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin unter karin-u-markus@web.de nötig.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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