Immer grün und ein wenig mystisch
Misteln - die schönen Schmarotzer

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Region (wb) Die Bäume haben längst ihr Laub verloren, und in den kahlen Kronen sieht man jetzt grüne, rätselhafte Kugeln. Es ist die Mistel, die man derzeit in der Natur besonders gut erkennen kann. Im Gegensatz zu ihren blattlosen Wirten ist die Mistel selbst saftig grün mit weißen Beeren und daher entsprechend auffällig. Sie gedeiht auf Bäumen und lebt mit und von ihnen. Daher hat sie auch ihre wenig schmeichelhaften Bezeichnungen als Parasit oder Schmarotzer. Für die Verbreitung sorgen Vögel, die die klebrige Beerenmasse an den Ästen abstreifen.

Glücksbringer für Liebespaare

Breitgefächert ist die Literatur über die vielfältigen Eigenschaften der Mistel. Als Heilpflanze ist sie ebenso beschrieben wie als Glücksbringer für Liebespaare. Bei den Griechen, Kelten und Germanen galt die Mistel als Zeichen der Götter, weil sie zwischen Himmel und Erde wächst. Jeder kennt sie auch als unerlässliche Grundsubstanz im Zaubertrank des Druiden Miraculix bei den Galliern. Donnerbesen, Druidenfuß, Hexenbesen oder Wintergrün sind nur einige Namen, die sie vom Volksmund bekommen hat. Auch geht das heute gebräuchliche Wort Viskosität (Zähflüssigkeit) auf die lateinische Bezeichnung des Mistelbeerensaftes (Viscum) zurück.

Schutz vor bösen Geistern und Unglück

Auch in der Floristik der Gärtnereien hat die Mistel längst Eingang gefunden. In vielen Wohnungen kann man sie in der dunklen Jahreszeit antreffen, wo sie vor bösen Geistern und Unglück schützen soll. Das Pflücken ist nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gestattet, wobei der „Wirt“ nicht geschädigt werden darf.

Autor:

Werner Binder aus Region

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