Fünf Schneeballen zeigten "Der Geizige"
Mit Geld kann man doch nicht alles kaufen

Simone Geist (Mitte) brillierte in dem Lustspiel "Der Geizige" als Harpagon. Seine Furcht, die Geldkiste zu verlieren oder gar beklaut zu werden, bestimmt
sein ganzes Tun.
  • Simone Geist (Mitte) brillierte in dem Lustspiel "Der Geizige" als Harpagon. Seine Furcht, die Geldkiste zu verlieren oder gar beklaut zu werden, bestimmt
    sein ganzes Tun.
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Oberderdingen (red) Dass Geld bekanntlich den Charakter verdirbt, weiß ein Jeder. Und das Streben nach noch mehr Geld und Gütern lässt den geizigen Gesellen Harpagon (Simone Geist), der nichts mehr liebt als seine prall gefüllte Geldschatulle, zu Höchstform auflaufen. Der Mimin Geist, der diese Paraderolle auf den Leib geschrieben ist, agierte wortgewaltig und ausdruckstark und drückte der Rolle ihren eigenen charakterlichen Stempel auf.

1668 in Paris uraufgeführt

Mit der Aufführung dieser turbulenten und urkomischen Komödie präsentierte die Theatertruppe der Historischen Gruppe Fünf Schneeballen in Oberderdingen ihr ganzes Können und arrangierte mit viel Detailtreue den Klassiker von Molière (1622–1673). 1668 in Paris uraufgeführt, hat dieses Stück nichts von seiner Brisanz und Intensität verloren.

Immer noch mehr Reichtum im Sinn

Der Geizige möchte stets sein Geld vermehren und hat nur eines im Sinn – noch mehr Reichtum. Seine Tochter Elise (Simone Brunn) und sein Sohn Cléante (Carolin Martin) sollen schnell und vor allem günstig verheiratet werden. Dass die beiden ganz und gar nicht damit einverstanden sind, stört ihn keineswegs. Er selbst hat die junge und schöne Mariane (Eva Gissinger) ins Auge gefasst. Leider liebt diese allerdings den Jüngling Cléante.

Verwicklungen und Reibereien

Natürlich entstehen Verwicklungen und Reibereien. Mit seinem Koch und Kutscher (Sabine Steiner), seinem Verwalter Valére (Harry Brunn) sowie seinem Gesellen (Suse Steiger) und dem Lakai Bertram (Angelika Bilgenroth) geht er unflätig um und vergisst großzügig den Lohn zu bezahlen. Der Besen der Zofe (Katharina Lindacker) ist zerfetzt, die Pferde sind abgemagert und können kaum noch eine Kutsche ziehen. Um Harpagon endlich mal ein Schnippchen zu schlagen und um seine Heiratspläne zu vereiteln, schmieden seine Kinder gemeinsam mit der Geschäftemacherin Frosine (Tanja Wetzel) einen schlauen Plan. Und zu allem Überfluss verschwindet die heißgeliebte und argwöhnisch bewachte Geldschatulle. Ob La Fléche, der Diener (Elke Kühn-Ugowski) etwas mit dem Verschwinden zu tun hatte?

Geschmackvolle Kostüme und historisch anmutende Frisuren

Regisseurin Sabine Obhof, die selbst auf eine lange Karriere als Schauspielerin zurückblicken kann, hatte sich ganz bewusst für dieses klassische Lustspiel entschieden. Sehr detailgetreu, stimm- und wortgewaltig lieferte die Theatertruppe eine zweistündige Vorstellung und zeigte von Anbeginn an Bühnenpräsenz. Mit schauspielerischem Können gelang es den Darstellern erneut, die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Gerade die vielen geschmackvollen Kostüme und historisch anmutenden Frisuren vermittelten dem Publikum einen Eindruck in die damalige Epoche und deren Gepflogenheiten. Belohnt wurden die Schauspieler mit viel Applaus und Begeisterungsrufen.

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Kraichgau News aus Bretten

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