Wasser Marsch in der Böhnlichhalle
Mondspritzer kommen zurück mit einem närrischen Feuerwerk

"Im Walzbachtälchen" - Ruven Lang: textsicher und stimmgewaltig. | Foto: Bernd Liebe
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  • "Im Walzbachtälchen" - Ruven Lang: textsicher und stimmgewaltig.
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Walzbachtal-Wössingen (bm) Es gibt Konstanten, die sind so sicher wie das sprichwörtliche „Amen“ in der Kirche, doch die Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren bekanntlich unzählige Traditionen gebrochen. Um so schöner ist es zu sehen, dass auch nach der Zwangspause manches immer noch genauso ist wie früher. So auch die Prunksitzung der Mondspritze raus Wössingen. Sinnbildlich hierfür steht ein Moment, den der erfahrene Mondspritzer in diesem Jahrtausend schon etliche Male erleben durfte (nur eben zwei schmerzliche Lenze nicht mehr): Samstagabend, irgendwann zwischen 22 Uhr und 23 Uhr: Sitzungspräsident Karsten Matt versucht seiner (wie immer an dieser Stelle), bis kurz vor den Funktionsverlust lädierten Stimme ein letztes „dreifach-kräftiges-Wasser-Marsch“ abzuringen, bevor die Bühne sich leert und die zweite und letzte Prunksitzung der Kampagne langsam zu Ende geht.

Narren machen Halle zum Tollhaus

So geschehen am vergangenen Wochenende. In den dreieinhalb Stunden vor diesem epischen Moment begeisterte der Wössinger Fasching die Zuschauer mit einem abwechslungsreichen und stimmungsgeladenen Programm. War die Halle am Freitag mit über 300 Gästen schon gut besucht, wurde sie am Samstag mit über 450 Narren zum Tollhaus. Den Auftakt machte, wie immer (und wieder eine dieser wohltuenden Konstanten) die Tanzgarde des TVW mit einem schwungvollen Marsch.

Live-Performances zu Partykrachern

Nachdem dann mit Michael „Mikl“ Streit (Freitag) und Thomas Burt (Samstag) zwei Urgesteine des Wössinger Fasching unter tosendem Applaus zu Ehrenmondspritzern ernannt wurden, stürmten dutzende Narren die Bühne: Dany Veit, Tobias Neller und Markus „Roddy“ Rothweiler luden zu ihrer ersten von zwei Stimmungsrunden. Mit tollen Live-Performances zu Partykrachern wie „Layla“ oder „Dicht im Flieger“ brachten sie die Halle zum Kochen. Zu einem Medley aus dem Film „Pitch Perfect“ zauberte die Tanzgruppe unter der Leitung von Meli Weiß, dann einen mitreißenden Tanz auf die Bühne.

Schmunzelkrämpfe und Lachanfälle

Im Anschluss marschierte, unter den Klängen des Badnerlieds, der Wössinger Till (Karsten Matt) in die Bütt. Ob Genderwahnsinn, Fussball-WM oder Kommunalpolitik – sie alle bekamen ihr Fett weg. Die Wettkampfturner des TVW warteten danach mit einem absoluten Highlight auf: Als athletische Feuerwehrtruppe wirbelte die Mannschaft um Laura Unger mit spektakulärer Akrobatik durch die Luft und erntete dafür zurecht staunende Blicke, offene Münder und tosenden Applaus. Nachdem das „Team Stimmungsrunde“ ein weiteres Mal brillierte, kamen mit Ralf Geßler und Matthias Leins die einzigen externen Gäste an die Reihe. Als „Heiner und Agathe“ ließen sie Kalauer auf Kalauer folgen und sorgten für Schmunzelkrämpfe und Lachanfälle.

"Last Dance" von Meli Weiß

Die Doppeldribbler fuhren mal wieder (Thema Konstante) die komplette Klaviatur auf: mit ihrem Mix aus Live-Elementen und Videosequenzen die auf einer Leinwand abgespielt wurden, sorgten sie unter dem Motto „Hangover“ für ein weiteres Highlight an diesem Abend. Unter anderem nahmen sie in ihrem Programm auch die Borzelbehmler liebevoll auf die Schippe, die dann im Anschluss die Bühne einnahmen und mit ihrer „Suche nach einer Freundin für Ruven“ einen sehr erfrischenden Mix aus Playback, Tanzeinlagen und Dialogen boten. Apropos Tanzeinlagen: Mit dem Abschlusstanz zu einem Beyonce-Mashup vom Coachella-Festival übertraf die scheidende Trainerin Meli Weiß sich noch einmal selbst, bevor sie emotional und unter verdienten Applaus verabschiedet wurde.

"Episch-gekrächzter-Wasser-marsch-Moment"

Eines darf bei einer runden Prunksitzung natürlich nicht fehlen: Guggenmusik! Diese steuerten die Loddler aus Jöhlingen unter der Leitung von Thomas Wittmann bei. Nun näherte man sich langsam dem „episch-gekrächzten-Wasser-marsch-Moment“. Während das Walzbachtälchen (Konstante in Reinkultur) durch die Halle schallte und alle Aktiven noch einmal zum großen Abschluss auf die Bühne kamen, machte sich der Präsident bereit, nahm die Restmenge seines Stimmapparates zusammen und schaltete sein Mikrophon ein letztes Mal an diesem Abend ein.

Autor:

Benjamin Morlock aus Region

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