Denkmäler
Universität Tübingen beschäftigt sich mit Burgenforschung

Die Universität Tübingen kümmert sich nun auch um Burgen. (Symbolfoto) | Foto: Felix Kästle/dpa
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Tübingen (dpa/lsw) - An der Universität Tübingen wird künftig zu Burgen geforscht. In Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart wird das Zentrum laut einer Mitteilung der Uni dann auch Grabungen durchführen. «Viele Burgen sind noch gänzlich unerforscht oder noch nicht im Gelände dokumentiert.»

Das neue Burgenforschungszentrum bündelt die bisherigen Arbeiten der Universität Tübingen, die vor allem am Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters von Natascha Mehler und in enger Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften entstanden.

Das Land Baden-Württemberg stellt hierfür die Anschubfinanzierung in Höhe von 80.000 Euro über zwei Jahre. Das Geld kommt aus dem Haushalt des Wissenschaftsministeriums.

Burgen bis heute identitätsstiftend

«Burgen hatten nicht nur in der Vergangenheit eine wichtige Funktion – sie wirken bis in die Gegenwart identitätsstiftend: als Bauwerke des Erinnerns, als Ausflugs- und Sehnsuchtsorte», sagte die Rektorin der Universität Tübingen, Karla Pollmann.

Burgen seien nicht nur Verteidigungsbauten gewesen. «Sie waren weit sichtbare Zeichen des Adels und Symbol seiner territorialen und politischen Macht. Sie waren auch wirtschaftlich bedeutend oder dienten als Zollstationen.» Die umgebende Landschaft müsse mit in die Forschung einbezogen werden, sagte Natascha Mehler, die Leiterin des Burgenforschungszentrums.

Baden-Württemberg ist reich an Burgen

Laut dem Burgenarchiv sorgte die unterschiedliche Topographie in Baden-Württemberg im Mittelalter für die Entstehung völlig verschiedener Bauarten, sodass die Region auch die seltensten Typen wie Höhlenburgen oder Felsturmburgen aufweist. Bis heute prägen weite Landschaften, verschlungene Flussläufe, tiefe Schluchten und viele Naturschutzgebiete wie der Schwarzwald oder die Schwäbische Alb das Bild.

Im Mittelalter war die Region in über 50 Grafschaften und Herrschaftsgebiete unterteilt, sodass sich ein bunter Teppich aus Niederadelsburgen bildete. Bis heute haben sich von den über 3.000 Burgen mehr als 340 erhalten und lassen sich besichtigen. Im Tal der Donau befindet sich eine der größten Burgendichten Europas.

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Kraichgau News aus Bretten

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