Redewendungen, die das Herz berühren, wie "badische Toskana" und "Land der 1.000 Hügel" belegen es: der Kraichgau ist schön. Wein wurde hier schon lange vor den Römern angebaut.
Weinregion Kraichgau – ein Eldorado für Weinkenner und Wanderer
Wem etwas vertraut ist, dem wird das Gute und Schöne leicht zur Selbstverständlichkeit. Ähnlich verhält es sich mit der Weinregion Kraichgau zwischen dem Odenwald und Schwarzwald, für Weinkenner eine Topadresse auf dem Planeten und eine facettenreiche Kulturlandschaft, die den Wanderer unmittelbar in ihren Bann zieht. Tatsächlich konnte diese Kulturlandschaft historisch und organisch wachsen. Die Ursprünge des Weinanbaus in unserer „badischen Toskana“ sind bereits rund 6.000 Jahre alt.
Die ersten Schritte durch die Michelsberger Kultur
Die Michelsberger Kultur war ein Zusammenschluss verschiedener Stämme in Mitteleuropa. Die Kultur bestand in der Jungsteinzeit und wird von Historikern auf den Zeitraum von 4.300 - 3.400 v. Chr. verortet. Eine gewisse Ähnlichkeit ihrer Bräuche scheint die Grundlage für den Zusammenschluss der Stämme gewesen zu sein, wobei diese sich während ihrer Vereinigung weiter annäherten. Ein Schwerpunkt ihrer Siedlungsaktivitäten war der Kraichgau. Nach dem Michelsberg in Untergrombach nahe Bruchsal ist die Kultur schließlich auch benannt worden. In der Antike und im Mittelalter waren es Kelten, Römer, Alemannen und Franken, die den Kraichgau besiedelten und ihre Spuren hinterließen.
Die Michelsberger Kultur schützte sich mit Palisaden und anderen Wehranlagen vor Feinden. Ihre kulturellen Errungenschaften wie die Keramik, die Rinderzucht, das zeremonielle Begräbnis und nicht zuletzt der Weinanbau konnten die Zeiten überdauern. Der Siedlungsschwerpunkt im Kraichgau weist zugleich auf die privilegierte Lage der Region im Südwesten von Deutschland hin. Übrigens profitierte bereits vor etwa einer halben Millionen Jahren mit dem Homo heidelbergensis ein Vorläufer des Homo sapiens von der besonderen Fruchtbarkeit dieser Region.
Beste Bedingungen für einen vielfältigen Weinanbau im Kraichgau
Die zahlreichen Lössböden sind im Kraichgau eine wichtige Grundlage für die Landwirtschaft und das Wachstum der Weinreben. Neben der Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen hat Löss die Eigenschaft, die Wärme des Bodens zu speichern, was im Zusammenspiel mit dem hiesigen mildwarmen Klima das Wachstum der Reben weiter begünstigt.
Die Weinregion Kraichgau ist zudem für ihre Vielfalt bekannt. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Keuper, Buntsandstein und Muschelkalk verleihen dem Wein seinen erlesenen Geschmack und sind in unterschiedlicher Intensität vertreten. Die sanfte Hügellandschaft breitet ihre Hänge für die Winzer aus, sodass die Weinberge im Kraichgau neben den fruchtbaren Obstgärten der lieblichen Kulturlandschaft ihr Charisma einhauchen.
Die besten Weine im Kraichgau
Im Kraichgau treffen sich die besten Weingebiete von Baden und Württemberg, was abermals dem Bonmot Wirkkraft verleiht, dass es eben zusammen besser geht als gegeneinander. Die Rebfläche im Kraichgau umfasst 1.257 Hektar. Wie kleine Inseln liegen die Weinberge im „Land der 1.000 Hügel“ verstreut. Sie befinden sich in den Händen der besten Weingüter. Ihre Lage an den Schnittpunkten der zahlreichen Fahrrad- und Wanderwege bereichern jeden Ausflug.
Für die Vielfalt der Weinregion Kraichgau sprechen die über 24 Rebsorten, die hier angebaut werden und denen der jeweilige Standort die spezifischen Bedingungen bietet. Viele der hier angebauten Weine sind Premiumweine, die von Weinkennern ausgezeichnet wurden. Außerdem kommen im Kraichgau Freunde des Weißweins wie auch des Rotweins zu ihrem Recht.
Beliebt und teilweise deutschlandweit bekannt sind der Badener Riesling, der Württembergische Trollinger, der Grauburgunder, der Lemberger, der Sauvignon blanc, der Müller-Thurgau, der Acolon, der Chardonnay, der Dornfelder, der Auxerrois und der Ruländer. Hier lässt sich trefflich bei einem guten Schluck der Blick in die Ferne schweifen und beglückt feststellen, dass das Paradies doch ganz nahe ist.
Autor:Dirk Glockner aus Region |
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