Zukunft der Rohstoff- und Energieversorgung: CDU Diedelsheim besucht KIT
Die CDU Diedelsheim hat das Institut für Angewandte Geowissenschaften am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) besucht. Thema war die Zukunft der Rohstoff- und Energieversorgung.
Bretten-Diedelsheim (fl) Rohstoffe haben für das tägliche Leben eine große Bedeutung. So ist der heimische Rohstoff Sand ein begehrter Ausgangsstoff für die Bau- und Glasindustrie. In der Region Karlsruhe wird Sand künftig knapp, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Doch auch die Wüstenstaaten Arabiens haben große Probleme, weil der Wüstensand wegen seiner geringen Qualität und seiner Zusammensetzung nicht genutzt werden kann. Diese und weitere interessante Erkenntnisse haben Mitglieder und Freunde des CDU-Ortsverbands Diedelsheim auf einer Exkursion zum Institut für Angewandte Geowissenschaft des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auf dem Campus Süd gewonnen. Empfangen wurden die Gäste vom Diedelsheimer Professor Christoph Hilgers, der am KIT den Lehrstuhl für Strukturgeologie und Reservoire innehat.
Kohle nach wie vor wichtig
Hilgers, der Mitglied der von der Landesregierung initiierten Denkfabrik „Innovative Ressourcenstrategien“ ist, sensibilisierte die Gäste für die Herausforderungen einer zukunftsfesten Rohstoff- und Energieversorgung. Die durch Wind und Sonne gewonnene Energie sei zwar erneuerbar, aber nicht die dafür notwendigen Energieanlagen. Windkraft- und Photovoltaikanlagen sowie Batterien benötigten große Mengen anderer Rohstoffe.So brauche man für eine Windkraftanlage – neben einem Betonfundament und Stahl für den Turm – auch Erdöl um ein Rotorblatt und Seltene Erden um ein Getriebe herstellen zu können, erklärte Hilgers. Und auch wenn in den Zeitungen immer wieder vom Ausstieg aus der Kohle zu lesen sei, sollte man berücksichtigen, dass Kokskohle nach wie vor zur Stahlherstellung benötigt werde.
Preisturbulenzen an den Rohstoffmärkten
Wie Professor Hilgers weiter erläuterte, führe dies mitunter zu Preisturbulenzen an den Rohstoffmärkten. Beispielsweise habe sich der Preis für den Rohstoff Kobalt, der für die Herstellung von Lithium-Batterien und Hartmetallen erforderlich sei, seit Anfang 2017 mehr als verdoppelt auf nun knapp 90.000 US-Dollar pro Tonne.Die Gäste aus Diedelsheim wurden zudem durch Hagen Steger vom Lehrstuhl für Ingenieurgeologie mit der nachhaltigen Energieversorgung durch flache Geothermie im Labor und an einer Testanlage vertraut gemacht. Ferner konnten sie in Laboren die Analyse von Zementen erleben, mit denen der Kontakt zwischen Rohr und Bohrwand hergestellt wird.
Das Beispiel Staufen zeige die Problematik bei der öffentlichen Auftragsvergabe für Geothermieanlagen auf, wenn bekannte geologische Phänomene bei der technischen Umsetzung nicht berücksichtigt würden, erklärte Steger. So demonstrierten hunderte von Erdölbohrungen in den letzten einhundert Jahren in der Region sowie Geothermieanlagen wie in Iffezheim die technische Machbarkeit der Technologie eindrucksvoll.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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