Von TRD Pressedienst
Ist die Überholspur zu schmal oder sind moderne Autos zu breit?
(TRD/MID) Wer hätte das gedacht? Nicht jedes Auto ist schmal genug, um sich auf der linken Fahrspur durch eine Baustelle zu schlängeln. Und längst nicht jeder Kompaktwagen darf diese Spur benutzen. Warum das so ist, erklärt Autofahrerseite EU.
Eine andere Gefahr besonders für junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren sind Außerortsstraßen. In dieser Altersgruppe liegt der Landstraßen-Anteil an den Verkehrstoten bei zwei Dritteln, so die Dekra Experten.
Die Gründe dafür sind vielfältig. „Überhöhte Geschwindigkeit und Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie Selbstüberschätzung spielen eine Rolle. Hinzu kommt die noch nicht sonderlich ausgeprägte Fähigkeit, den Straßenverlauf mit möglicherweise engen Kurven richtig einzuschätzen und die Fahrweise entsprechend anzupassen“, erklärt Dekra Experte Walter Niewöhner.
Die Relevanz der Infrastruktur für das Unfallgeschehen vor allem auch von jungen Fahrern zeigt eine Datenauswertung des vom baden-württembergischen Verkehrsministerium entwickelten Verkehrssicherheits-Screenings. Die Analyse der Daten aus den Jahren 2016 bis 2020 für den Dekra Verkehrssicherheitsreport 2022 „Mobilität junger Menschen“ hat ergeben, dass auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Baden-Württemberg rund 20 Prozent der unfallverursachenden Personen am Steuer eines Pkw zur Altersklasse der 18- bis 24-Jährigen gehörten. Marktgängige Klimaneutralitätsaussagen
Zum Vergleich: In der zahlenmäßig weitaus größeren Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen waren es insgesamt knapp 60 Prozent. Splittet man das Unfallgeschehen für den genannten Zeitraum weiter auf, so lässt sich unter anderem feststellen, dass junge Personen am Steuer eines Pkw anteilig etwa doppelt so häufig wie die 25- bis 64-Jährigen in Fahrunfälle verwickelt waren, also die Kontrolle über das Fahrzeug verloren (28,6 zu 14,5 Prozent).
Eine Unterteilung nach Straßenklassen zeigt insbesondere für Landes- und Kreisstraßen einen deutlich höheren Anteil an solchen Fahrunfällen für junge Personen (30,9 zu 14,9 Prozent). Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Landes- und Kreisstraßen, die in Baden-Württemberg 22.167 Kilometer des Straßennetzes einnehmen – Bundesstraßen machen 4.202 Kilometer aus -, beinhalten einen höheren Anteil von Straßen mit geringerer Fahrbahnbreite und weisen damit auch engere Kurvenradien auf. „Damit ergeben sich gerade für unerfahrene Personen mehr Probleme, mit dem Fahrzeug dem Straßenverlauf zu folgen“, sagt Niewöhner.
In der Tat ist für die Verkehrssicherheit auf Landstraßen neben dem Zustand der Fahrbahndecke vor allem auch die Erkennbarkeit des Fahrbahnverlaufs und der einzelnen Fahrstreifen bei unterschiedlichen Licht- und Wetterverhältnissen ein zentraler Faktor. Dem Fahrer dient sie als erste Orientierung, wie die Straße weiter verläuft.
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit Unfällen auf Landstraßen besteht darin, dass Überholvorgänge nicht selten mit Frontalkollisionen oder schleuderndem Abkommen von der Fahrbahn enden. Unzureichende Sicht, Fehleinschätzung von Abständen und Geschwindigkeiten sowie die eigene Ungeduld sind nur einige Gründe für die oftmals fatale Entscheidung zum Überholen.
Hintergründe zum Thema sowie viele weitere Informationen liefert der aktuelle Dekra Verkehrssicherheitsreport 2022 „Mobilität junger Menschen“. Er steht online unter http://www.dekra-roadsafety.com zum Download zur Verfügung.
Der Artikel „Schmale Landstraßen bergen erhöhtes Unfallrisiko“ wurde in der TRD- Kategorie Automobilität von Jutta Bernhard veröffentlicht. TRD: Der Ratgeber Mediendienst
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