Hausärzte sollen auch an Feiertagen für ihre Heimpatienten zur Verfügung stehen
Altenwohn- und Pflegeheime im besonderen Fokus

Altenwohn- und Pflegeheime (im Bild, das Pflegeheim Schönblick in Neibsheim) gehören zu den besonders anfälligen Einrichtungen im Hinblick auf das Corona-Virus.  | Foto: bea
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Landkreis (kn) Altenwohn- und Pflegeheime gehören zu den besonders anfälligen Einrichtungen im Hinblick auf das Corona-Virus. In Bretten ist dabei vor allem das Haus Schönblick in Neibsheim betroffen (wir berichteten mehrfach). Gemeinsam mit den Kliniken haben Gesundheitsamt und Heimaufsicht des Landkreises nun nach eigenen Angaben ein umfangreiches Paket geschnürt, mit dem die Heimleitungen und ihre Pflegeteams unterstützt werden sollen. 

Heime werden bevorzugt mit Schutzausrüstung versorgt

So erhielten die Heime jetzt in Ergänzung zu bereits übermittelten Empfehlungen und Handlungsanweisungen die aktuelle Übersicht über sämtliche Einrichtungen und Ansprechpartner sowie Fahrdienste. Darüber hinaus bekomme jedes Heim individuelle Kontaktdaten, die ständig erreichbar seien. Ein wichtiger und von den Pflegeeinrichtungen oft beklagter Kritikpunkt ist das Fehlen von Schutzausrüstung. Auch darum will sich das Landratsamt nun kümmern. So sollen die Alten- und Pflegeheime auch über die Osterfeiertage bevorzugt mit Schutzausrüstung beliefert werden. Zudem gebe es für die Heime die Möglichkeit der Aufbereitung von Schutzmasken durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie die Kliniken des Landkreises Karlsruhe. 

„Im Mittelpunkt steht ärztliche Versorgung in den Heimen“

„Im Mittelpunkt steht jetzt die ärztliche Versorgung in den Heimen“, betont Landrat Christoph Schnaudigel. Er lobte in diesem Zusammenhang auch die bisherige Leistung der Hausärzte und bat diese, gerade über die Feiertage, den Patientinnen und Patienten in den Pflegeheimen weiter persönlich zur Seite zu stehen und sie nicht allein dem ärztlichen Bereitschaftsdienst zu überlassen. "Zur Unterstützung stehen den Hausärzten, ebenso wie den Ärzten der Notfallpraxis und Corona-Ambulanz, die Kliniken des Landkreises Karlsruhe mit fachmedizinischem Rat beiseite", so Schnaudigel. Damit solle auch erreicht werden, dass minder schwer erkrankte Bewohner nicht vorzeitig in Kliniken eingewiesen und dort Kapazitäten binden würden, die für schwere Fälle wie Beatmungspatienten benötigt werden.

Freiwillige Helfer werden dringend gesucht

Um einen Weiterbetrieb der Heime zu ermöglichen, wenn dort eine größere Anzahl von Mitarbeitern erkrankt, steht nach Angaben des Landrats die Landkreisverwaltung bereits mit Einheiten des Bevölkerungsschutzes im Sinne einer flexiblen Taskforce im Gespräch. Um kurzfristig zusätzliches Personal zu finden, hatte Schnaudigel gemeinsam mit den Rathauschefs der Region die Bevölkerung - bevorzugt Personen mit Vorkenntnissen im pflegerischen Bereich – aufgerufen, sich freiwillig zu melden. Dafür wurde unter www.landkreis-karlsruhe.de/hilf-im-heim ein Portal freigeschaltet. Koordiniert werden die Einsätze von der Heimaufsicht. Daneben stellt der Landkreis Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern von Heimen eine psychosoziale Betreuung zur Verfügung.

Aktuell sind im Stadt- und Landkreis 983 positiv getestete Personen bekannt. 299 davon sind bereits wieder genesen.

Mehr finden Sie auf unserer Themenseite Coronavirus.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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