Dehoim in Oberderdingen: Mit dem Opa in die "Schankedehui" - Anekdote von Jürgen Friedrich
In meiner Jugend in den 1950er Jahren gab es auf dem Wilfenberg ein Ausflugslokal gleichen Namens. Wenn mein Opa mal wieder durstig war, schützte er bei meiner Oma vor, er müsse sein Baumgrundstück auf dem Wilfenberg aufsuchen.
Ich wollte natürlich mit, und manchmal gab meine Oma ihr Einverständnis, verbunden mit dem Auftrag, auf den Opa gut aufzupassen. Wenn ich auf dem Weg dann fragte, wohin wir gehen, antwortete der Opa nur augenzwinkernd: „Wir gehen in die Schankedehui.“
Mit "Hui" auf den Heimweg
Und tatsächlich landeten wir nicht auf dem Baumgrundstück, sondern im Lokal, mit dessen Wirt, Herrn Motzer, Opa befreundet war. Allmählich wurden dann mein Opa und Herr Motzer bei einem, zwei oder mehr Gläsern Wein immer lustiger, während ich mit einer Sinalco und einem Pärle Saitenwürste „ruhig gestellt“ worden war. Auf dem Heimweg erfuhr ich dann, wie „hui“ sich mein Opa nach dem Schenkenbesuch fühlte. Sein Zustand blieb natürlich auch meiner Oma nicht verborgen. Die schimpfte dann mich dafür aus, dass ich meine Pflicht als Aufpasser nicht in erhoffter Weise erfüllt hatte.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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